„Gemeinsam gegen HPV“ – auch eine hausärztliche Aufgabe
Hausärztinnen und Hausärzte tragen eine zentrale Verantwortung, wenn es darum geht, Impflücken zu schließen. Das gilt insbesondere beim Wechsel vom Kindes- ins Jugendalter. Die HPV-Impfung ist hier besonders relevant, da HPV zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehört und ein klarer Zusammenhang mit anogenitalen sowie oropharyngealen Karzinomen besteht.
Ohne HPV-Infektion kein Gebärmutterhalskrebs
Besonders beim Gebärmutterhalskrebs gilt: Ohne HPV-Infektion keine Erkrankung. Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und weiteren HPV-assoziierten Krebsarten bei allen Geschlechtern. Dennoch sind nach aktuellen Zahlen des RKI nur etwa 54 Prozent der 15-jährigen Mädchen und rund 27 Prozent der Jungen vollständig geimpft. Die STIKO empfiehlt die Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren, wobei Nachholimpfungen bis zum 18. Lebensjahr erfolgen können. Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten sogar bis zum 26. Geburtstag als freiwillige Leistung – ein indirekter Hinweis auf die positiven gesundheitlichen Effekte der Impfung.
Antikörperbildung bei 9-Jährigen besonders ausgeprägt
Die gezielte Ansprache durch ärztliches Personal ist essenziell, um Unsicherheiten bei Eltern und Jugendlichen zu überwinden und die frühzeitige Impfung zu fördern, da die Antikörperbildung bei 9-Jährigen besonders ausgeprägt ist. Es gibt also keinen Grund, mit der Impfung zu warten.
Impfungen im Kindes- und Jugendalter werden meist in kinderärztlichen Praxen durchgeführt, doch viele junge Menschen wechseln bereits früh zur hausärztlichen Betreuung und sind oft noch ungeimpft.
Hier können Hausärztinnen und Hausärzte durch konsequente Umsetzung der HPV-Impfempfehlungen entscheidend dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche einen umfassenden Impfschutz erhalten.