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Starker Auftritt vom BHÄV-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Ritter beim 24. Europäischen Gesundheitskongress

verfasst am 29. Oktober 2025
Beim 24. Europäischen Gesundheitskongress in München ließ der BHÄV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Ritter Fakten und Zahlen sprechen: Bei der Vorstellung des HÄPPI-Modells als zukunftsfähige Lösung und um Fehlinformationen zur Leistungsfähigkeit von Niedergelassenen zu widerlegen.

Dass das Primärarztsystem und die zentrale Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte in der ambulanten Versorgung ganz oben auf der gesundheitspolitischen Agenda stehen, hat auch der 24. Europäische Gesundheitskongress am Dienstag und Mittwoch letzter Woche (21. – 22.10.2025) in München unterstrichen. „Wir Hausärztinnen und Hausärzte übernehmen Verantwortung, um die ambulante Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auch in Zukunft sicherzustellen“, stellte Dr. Wolfgang Ritter fest, der als Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes bei der Veranstaltung am Dienstagnachmittag als Keynote-Speaker und als Experte in hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen zu den Themen Patientensteuerung und zukünftige Versorgungskonzepte Stellung bezog.

In der Veranstaltung „Die knappe Arztzeit optimal einsetzen“ stellte Dr. Ritter das neue Versorgungskonzept HÄPPI vor und diskutierte anschließend auf dem Podium unter anderem mit den Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath (CSU) und Andreas Hanna-Krahl (Bündnis 90/Die Grünen), die beide Mitglieder des Gesundheitsausschusses sind.

Mit Zahlen und Fakten gegen Falschinformationen

„Mit HÄPPI binden wir unser bestens ausgebildetes Praxisteam in die Versorgung ein und nutzen die Digitalisierung, wo sie Sinn macht und die Praxen entlastet, also zum Beispiel bei Online-Terminvergabe, Video-Sprechstunde und Patienten-Information“, beschrieb er Methodik und Vorteile des Modells, das derzeit in neun bayerischen Praxen erprobt wird.

Wie wichtig es für die Hausärztinnen und Hausärzte ist, auf solchen Konferenzen adäquat vertreten zu sein, hatte zuvor die Veranstaltung „Der erste Kontakt zählt: Was ein Primärarztsystem wirklich leisten muss?“ gezeigt. Als in einzelnen Impulsvorträgen mit falschen Zahlen die wichtige Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte in Frage gestellt und behauptet wurde, die Hausärztinnen und Hausärzte könnten ein Primärarztsystem nicht stemmen, konnte der BHÄV-Vorsitzende den Sachverhalt richtig stellen. Hausärztinnen und Hausärzte können ein Primärarztsystem nicht stemmen? Dass das Gegenteil richtig ist, machte Dr. Ritter mit wissenschaftlicher Evidenz klar.

Was für die Qualität der Versorgung essenziell ist

„Aktuelle ZI- Daten zeigen, dass selbst eine Umstellung des Systems auf ein komplett verpflichtendes Hausarztmodell pro Praxis und Tag nur eine Handvoll mehr an Patienten bedeuten würde. Gleichzeitig besteht in den meisten Regierungsbezirken in Bayern immer noch eine Überversorgung auch im hausärztlichen Bereich“, so der BHÄV-Vorsitzende auf der Podiumsdiskussion.

Wissenschaftlich belegte Zahlen hatte zum Auftakt Professor Dr. Wolfgang Greiner in seinem Impulsvortrag „Eine bessere Koordination in der Patientenversorgung ist für die Qualität der Versorgung, aber auch für deren Effizienz essenziell“ dargestellt. Beispielhaft hat er die Evaluationsdaten der Hausarztzentrierten Versorgung aus Baden-Württemberg präsentiert und auf die Vorteile des freiwilligen Hausarztmodells hingewiesen mit einer fast 10prozentigen Reduktion von Krankenhauseinweisungen. Prof. Greiner ist im September zum Vorsitzenden der Finanzkommission Gesundheit des Bundesgesundheitsministeriums ernannt worden, wollte aber sein klares Statement auf dem Europäischen Gesundheitskongress explizit in seiner Rolle als Wirtschaftswissenschaftler und Gesundheitsökonom verstanden wissen.