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HÄPPI-Praxis Harburg: „Ohne Delegation würden wir das nicht schaffen“

verfasst am 14. November 2025
Im Rahmen des HÄPPI-Projekts soll die Delegation mit Hausbesuchen, DMPs, Wundmanagement und Infektsprechstunden weiter ausgebaut werden.

Acht Ärztinnen und Ärzte plus ein 25-köpfiges Team: Die Gemeinschaftspraxis Harburg zwischen Nördlingen und Donauwörth im Landkreis Donau-Ries ist eine große und moderne hausärztliche Versorgerpraxis. „Die Initialzündung, am Häppi-Förderprojekt teilzunehmen, kam von unserer angehenden Primary-Care-Managerin“, berichtet Facharzt Sebastian Burkhardt, der gemeinsam mit seinem Kollegen Hans-Joachim Hanke die Gemeinschaftspraxis Harburg leitet.

Begeisterung für PraxisApp "Meine hausärztliche Praxis"

Am Anfang, so Facharzt Hanke, sei er mit der Digitalisierung „auf Kriegsfuß“ gewesen. „Inzwischen sehe ich die Vorteile und bin auch sehr begeistert von der App ,Meine hausärztliche Praxis´, weil sie sehr viele Möglichkeiten bietet und unsere Patientinnen und Patienten mittlerweile von der Chat-Funktion schwärmen“, so Hanke.

In der Zukunft soll die Delegation mit Hausbesuchen, DMPs, Wundmanagement und Infektsprechstunden weiter ausgebaut werden. Diese Aufgabenteilung in der Teampraxis sei wichtig, um in einer Region, in der es immer weniger Hausärztinnen und Hausärzte gibt, auch die Versorgung der zusätzlichen Patientinnen und Patienten sicherzustellen, so die beiden Allgemeinärzte. „Ohne Delegation würden wir das nicht schaffen. Wir können schließlich einem Patienten, der plötzlich keinen Hausarzt mehr hat, nicht sagen, dass wir ihn nicht versorgen“, so Hanke.

Klare Empfehlung für VERAH-Fortbildung und PCM-Studium

Dabei setzen die beiden Fachärzte für Allgemeinmedizin insbesondere auf Yvonne Frisch, die nach ihrer Ausbildung zur MFA und Weiterbildungen zur Verah und NäPa im Frühjahr ihr Bachelor-Studium zur Primary Care Managerin abschließt. Die Mutter von zwei Kindern erzählt, wie sie auch persönlich von den Weiterbildungen und dem nebenberuflichen Hochschulstudium profitiert habe: „Man gewinnt neue Kompetenzen und bekommt ein anderes Auftreten. Das macht sehr viel Spaß. Ich kann das nur jedem empfehlen.“

Auch beim hausärztlichen Nachwuchs kommt das moderne Praxiskonzept mit Digitalisierung und Delegation an, so Burkhardt: „Wir haben eine Weiterbildungsassistentin, die sich bewusst für unsere Praxis entschieden hat, und dafür jeden Tag über 50 Kilometer von Augsburg nach Harburg pendelt.“

Das Video-Interview mit den Fachärzten Hans-Joachim Hanke und Sebastian Burkhardt sowie mit der angehenden Primary Care Managerin Yvonne Frisch sehen Sie im YouTube-Kanal des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband. 

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