Mehr als Blutabnehmen: MFA begeistert Schülerinnen für ihren Beruf
Wie spannend und vielseitig der Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist, das konnten Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klassen an zwei Mittelschulen in Kempten hautnah erleben. Im Rahmen der von der Stadt Kempten organisierten „Jobchecker-Tage“ stellte Sandra Immler, MFA und VERAH in der Hausarztpraxis von BHÄV-Mitglied Dr. Sandra Wiedemann-Bickel, erstmals den Beruf der MFA vor – und traf damit auf großes Interesse.
Auf die Idee, mitzumachen, hat ihre Chefin sie gebracht, erzählt Immler. Dr. Wiedermann-Bickel wirbt an Schulen für den Arztberuf und hat sie auf die Jobchecker-Tage aufmerksam gemacht. Auch Dr. Wiedermann-Bickels Ehemann, ein Bäcker, nutzt Veranstaltungen wie diese, um den Jugendlichen sein Handwerk nahe zu bringen. „Damit hat er schon den einen oder die andere Auszubildende gewinnen können“, weiß Immler.
Selbst Hand anlegen weckt Interesse
In jeweils drei Durchgängen pro Schule präsentierte Sandra Immler an den Jobchecker-Tagen interessierten Schülerinnen nicht nur die Aufgaben einer MFA, sondern brachte auch Anschauungsmaterial mit: Ihre Hausbesuchstasche, einen Defibrillator und Blutdruckmessgeräte durften die Jugendlichen selbst ausprobieren. Besonders gut kam auch der Notfallkoffer an, der den Alltag in einer Hausarztpraxis greifbar machte.
„Viele wissen gar nicht, wie abwechslungsreich der Beruf ist und welche Entwicklungsmöglichkeiten er bietet“, so Immler. Neben klassischen Aufgaben wie Blutabnehmen und Patientenbetreuung informierte sie über Weiterbildungsmöglichkeiten – etwa zur VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) oder BEAH (Beratungsassistentin in der Hausarztpraxis) – und über die Option, später ein Studium wie Physician Assistant oder PCM (Primary Care Management) zu beginnen.
Auch Fragen und Sorgen der Jugendlichen griff Immler auf: „Natürlich hat jeder am Anfang Respekt vor Aufgaben wie dem Blutabnehmen. Aber das lernt man – und wächst mit der Erfahrung.“ Das Ausbildungsgehalt von rund 1.000 Euro erschien manchen zwar wenig, doch Immler betonte: „Man muss erst etwas lernen, bevor man richtig Geld verdienen kann.“
Durchweg positives Feedback
Dass Immlers Engagement Wirkung zeigte, wurde schnell deutlich: Eine Schülerin entschied sich nach dem Vortrag spontan, künftig MFA werden zu wollen – obwohl sie ursprünglich den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) favorisiert hatte. Auch das Feedback der anderen Jugendlichen war durchweg positiv: Der Beruf sei „total interessant“ und biete viele Möglichkeiten.
„Das hat richtig Spaß gemacht“, ist Sandra Immlers Fazit. Sollte sich die Gelegenheit bieten, wird sie weitere Jugendliche für ihren Beruf begeistern – das hat sie sich fest vorgenommen.