Zum Hauptinhalt springen


HÄPPI in der Einzelpraxis? „Lebensqualität unglaublich gesteigert“

verfasst am 21. November 2025
Seit dem Start als eine der neun Pilotpraxen HÄPPI-Projekts vor gut sechs Monaten konnte der Würzburger Allgemeinmediziner Dr. Florian Rasche schon in einigen Bereichen einen Wandel vom Guten zum Besseren feststellen.

„Ich kann mir HÄPPI gar nicht mehr wegdenken, gerade weil ich eine Einzelpraxis leite. Früher hing immer alles an mir, heute arbeiten wir im Team“, sagt Dr. Florian Rasche, der in Würzburg niedergelassen ist. Dabei ist die Initiative, als eine von neuen Pilotpraxen in Bayern am HÄPPI-Förderprojekt teilzunehmen, ursprünglich gar nicht von dem Facharzt für Allgemeinmedizin ausgegangen. „Mit Heidi Ganz-Kötzner habe ich eine langjährige Mitarbeiterin im Team, die mich gefragt hat, ob ich sie dabei unterstütze, ein Studium zur Primary Care Managerin zu machen. Das habe ich natürlich sofort bejaht“, erzählt Dr. Rasche. Über seine PCM wurde dann die Einzelpraxis zur Pilotpraxis ausgewählt.

Deutliche Entlastung spürbar

Fast ein halbes Jahr nach dem Start sind die beiden Protagonisten begeistert. Dr. Rasche: „Wir betreuen zwei große Behindertenheime mit rund vierhundert Patientinnen und Patienten. Früher war ich neben der Praxis drei bis vier Tage pro Woche viele Stunden vor Ort, was sehr an mir gezerrt hat. Jetzt teile ich mir die Visiten mit Frau Ganz, was auch meine Lebensqualität unglaublich gesteigert hat.“ Und auch in der Praxis ist die PCM, die unter anderem eine eigene Infektsprechstunde hat, eine große Entlastung. Heidi Ganz-Kötzner: „Ich bin jemand, der gerne am Patienten arbeitet. Und durch das Berufsfeld der PCM bin ich nahe am Patienten dran. Das ist genau das, was ich machen möchte.“

"Durch das Berufsfeld der PCM bin ich nahe am Patienten dran"

Auch die Patienten sehen den Wandel zur HÄPPI-Praxis positiv, berichtet Heidi Ganz-Kötzner: „In meiner Infektsprechstunde sage ich jedem Patienten, dass ich die Vorbehandlung übernehme und Herr Dr. Rasche dazu kommt, wenn es notwendig ist. Die meisten Patienten sagen dann von vornherein, dass dies wahrscheinlich nicht nötig sein werde.“ Und wenn doch, hat sich das Arzt-PCM-Team eine unorthodoxe Lösung ausgedacht. Auf dem Schreibtisch der PCM liegt ein kleiner Kasten mit einem Schalter. Ein Knopfdruck und bei Dr. Rasche bimmelt es in seinem Sprechzimmer. „Dr. Rasche weiß dann Bescheid und kommt, wenn er Zeit hat.“

Das Video-Interview mit den Fachärzten Hans-Joachim Hanke und Sebastian Burkhardt sowie mit der angehenden Primary Care Managerin Yvonne Frisch sehen Sie im YouTube-Kanal des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband. 

Neu: Studiumsförderung der AOK Bayern

Die AOK Bayern fördert Studierende jeweils fünf Semester lang mit bis zu 7.500 Euro. Der BHÄV übernimmt die Beratung, informiert über Voraussetzungen und organisiert die Auszahlung.