Bezirks-MV Oberfranken: Großer Auftritt für die Primary Care Managerin
„Das Konzept fanden alle positiv. Die meisten konnten sich die Unterstützung durch eine PCM für ihre Praxen vorstellen“, berichtet Anja Tischer, Bezirksvorsitzende Oberfranken, über die Reaktionen auf die Erfahrungsberichte von Katja Schatz, PCM in der Praxis von Dr. med. Christian Glaser und Martin Günther aus Ebermannstadt und der VERAH Dana Lindner, die in Anja Tischers Gemeinschaftspraxis in Thurnau tätig ist und im nächsten Frühjahr mit dem PCM-Studium beginnen wird.
Während Dana Lindner über Motivationen und Ziele sprach, lieferte der Erfahrungsbericht von Katja Schatz Einblicke aus erster Hand über die Herausforderungen und Vorteile eines berufsbegleitenden Studiums. Sie gehörte zu den ersten, die den neuen Primary Care Managerin Studiengang an der FOM-Hochschule mit einem Bachelor abgeschlossen haben.
Geplant war eigentlich, dass sie bei der Versammlung in Himmelkron persönlich auftritt, um über ihre Erfahrungen im Studium und die positiven Effekte der akademischen Ausbildung auf ihre Arbeit zu sprechen. „Weil sie aber kurzfristig erkrankte, ihren Vortrag aber dennoch halten wollte, haben wir sie via Zoom dazu geholt“, berichtet Anja Tischer. „Das hat wunderbar funktioniert“, freut sich die Gastgeberin. Katja Schatz konnte anschaulich darstellen, wie die Zusammenarbeit in der hausärztlichen Teampraxis der Zukunft aussehen könnte: mehr Verantwortung und vielseitigere Aufgaben für sie, weniger Stress für ihre Chefs, die mehr Aufgaben an sie delegieren können.
Auch digital sei der Funke übergesprungen, sagt Anja Tischer. Das hätten auch die vielen Nachfragen gezeigt. „Die meisten hätten gerne eine Primary Care Managerin (PCM) in ihrer Praxis“, so ihr Eindruck. Offene Finanzierungsfragen seien von der Runde nicht als Hindernis, sondern als ein zu lösendes Problem betrachtet. „Da muss der Verband gut verhandeln“, zitiert sie die einhellige Meinung.
Wie wichtig ein starker Berufsverband ist, zeigte sich auch im berufspolitischen Teil des Abends, bei dem die Bezirksvorsitzende Anja Tischer und Dr. Petra Reis-Berkowicz, erste stellvertretende BHÄV-Vorsitzende, über den Stand der Dinge informieren, die Hausärztinnen und Hausärzte derzeit am meisten unter den Nägeln brennen - von A wie Apothekenreform über Primärarztsystem und den Ärger um die iMVZ bis hin zu Z wie Zukunft des Berufsverbands. Dazu gab es von Uli Zuber eine Übersicht der Beschlüsse auf der letzten Delegiertenversammlung des Bayerischen Hausärztinnen – und Hausärztestages in Erlangen. Auch beim anschließenden kollegialen Austausch in der Zwischenpause hätten die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im hausärztlichen Bereich im Mittelpunkt gestanden, berichtet Anja Tischer. „Angesichts dieser Herausforderungen waren sich alle einig, wie wichtig es ist, einen so starken Berufsverband zu haben und wie wichtig es ist, diesen auch zu unterstützen“, beschreibt sie das Stimmungsbild. Was sie besonders freut: Die Veranstaltung spiegelte die Vielfalt eines lebendigen Bezirksverbands wider: Aus nahezu allen Regionen Oberfrankens waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist – auch die Altersstruktur sei gemischt gewesen. Es habe junge Kolleginnen und Kollegen gegeben, die zu ersten oder zweiten Mal an der BV teilgenommen hätten und viele bekannte Gesichter, die sich diese Gelegenheit der Teilhabe am berufspolitischen Geschehen nicht entgehen lassen und seit Jahren regelmäßig dabei seien. „Das Ergebnis war eine inspirierende Mischung und angeregte Gespräche über die Zukunft des hausärztlichen Berufs“, zieht sie das Fazit einer gelungenen Veranstaltung.