Zum Hauptinhalt springen


Erstes telemedizinische Konsil in Bayern

verfasst am 10. Juli 2025
Weiterentwicklung des BKK HZV-Vertrags Bayern

München, 10. Juli 2025 – Gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V., dem Fußnetz Bayern, dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V., dem Bayerischen Hausärzteverband e.V. sowie dem BKK Landesverband Bayern und der GWQ Service Plus GmbH haben die Vertragspartner den bestehenden BKK HZV-Vertrag Bayern zum 01.07.2025 um ein erstes telemedizinisches Versorgungsmodul für Patientinnen und Patienten in den Hausarztpraxen in Bayern erweitert. Damit können am BKK HZV-Vertrag Bayern teilnehmende Hausärztinnen und Hausärzte ihre Patientinnen und Patienten mit unklaren Hautveränderungen (Derma Konsil) oder mit Diabetes und Hautveränderungen am Fuß (Diabetisches Fußsyndrom Konsil), die Mitglied der am Versorgungsmodul Telekonsil teilnehmenden Betriebskrankenkassen sind, telemedizinisch umfänglich betreuen.

Dr. Ralf Langejürgen, Vorstand BKK Landesverband Bayern:
„Der Vertrag hat das Potenzial, die Versorgung von BKK-Versicherten mit unklaren Hautveränderungen oder diabetischen Komplikationen qualitativ erheblich zu verbessern. Bei Bedarf kann weitere Expertise niedrigschwellig hinzugezogen werden, weil Haus- und Fachärzte eng zusammenarbeiten. Ein echter Gewinn für unsere Versicherten im Sinne einer patientenorientierten Versorgung!“

Dr. Johannes Thormählen, Vorstand GWQ Plus Service AG:
„Ziel von Telekonsilen muss es sein, mit digitaler Unterstützung rasch einen Handlungsbedarf abzuklären und zu einem sinnvollen und zielgerichteten Ressourceneinsatz zu kommen. Projekte wie diese helfen dabei, erste Erfahrungen zur Akzeptanz und Gestaltung aller Beteiligter, vor allem auch der Patientinnen und Patienten, zu sammeln und Learnings für einen flächendeckenden Einsatz zu generieren.“

Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender Bayerischer Hausärzteverband e.V.:
„Die richtigen Ärztinnen und Ärzte für eine notwendige Weiter-Behandlung eigener Patientinnen und Patienten zu finden und Termine zu koordinieren, ist für viele Hausarztpraxen mit großem Zeitaufwand verbunden. Ich freue mich daher sehr, dass Hausärztinnen und Hausärzte künftig in Zusammenarbeit mit den fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen ihre Patientinnen und Patienten umfassend telemedizinisch betreuen können – modern, digital und effizient!“

Barbara Bitzer, Geschäftsführerin Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V.:
„Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine der schwerwiegendsten Folgen des Diabetes. Umso wichtiger ist es, dass Fußläsionen schnell und möglichst unkompliziert begutachtet und Leitlinien-gerecht versorgt werden. Hier kommt der Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Diabetologen mit ausgewiesener Expertise in der Diagnostik und Therapie des DFS eine besondere Bedeutung zu. Richtungsweisend sind dabei die Diagnose- und Beurteilungsstandards der AG Diabetischer Fuß der DDG. Mit der telemedizinischen Betreuung werden multi-professionelle Strukturen deutlich besser verzahnt und die Patientensicherheit maßgeblich erhöht.“

Dr. Ralph von Kiedrowski, Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.:
„Hautärztinnen und Hautärzte und der BVDD selbst arbeiten schon seit Jahren an sinnvollen teledermatologischen Lösungen für eine innovative Patientenversorgung auf Facharztstandard und nicht durch investorgetriebene App-Lösungen, die keine Anbindung an die reale Versorgung vorhalten können. Und hier wird das neue Telekonsil „Unklarer Hautbefund“ zwischen Haus- und Facharzt genau diese Standards liefern und die Patientenversorgung nachhaltig und ressourcenschonend verbessern. Ein Pilotprojekt, bei dem der BVDD auch über Bayern hinaus Potential für die zukünftige Patientenversorgung B-to-B zwischen Haus- und Hautarzt sieht.“

Sean Monks, Geschäftsführer Fa. Monks – Ärzte im Netz GmbH:
"Für Patientinnen und Patienten sind hausärztliche Praxen die ersten Ansprechpartner, wenn es um ein gesundheitliches Problem geht. Die telemedizinische Vernetzung zwischen haus- und fachärztlicher Versorgung wird dazu beitragen, komplexe medizinische Fragestellungen gemeinsam und mit großer Fachkenntnis zu lösen. Alle von uns mitentwickelten Telekonsile basieren auf den neuesten medizinischen Leitlinien und tragen damit dazu bei, die neuesten Behandlungsmethoden in allen Praxen verfügbar zu machen. Insbesondere aber ist es für Ärztinnen und Ärzte wichtig zu erleben, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen ihre Arbeit effektiv unterstützt und gut honoriert. Nur wenn attraktive digitale Angebote in den Arztpraxen angewendet und nicht als zusätzliche Belastung empfunden werden, kann die digitale Transformation in Deutschland gelingen und die medizinische Versorgung vor Ort gestärkt werden. Insofern bietet dieses neue Telekonsil zwischen Allgemeinmedizin, Dermatologie und Diabetologie eine große Chance für eine schnellere und optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten."