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Verdacht auf Demenz: Hausärztliche Praxis erste Anlaufstelle

verfasst am 18. September 2025
Pressemitteilung des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes zum Auftakt der 7. Bayerischen Demenzwoche

München, 18. September 2025 – Nur vergesslich oder beginnende Demenz? „Erste Frühwarnstelle bei Demenzverdacht ist die hausärztliche Praxis“ – darauf weist Dr. Josef Pömsl, Fortbildungsbeauftragter des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, zum morgigen zum morgigen Auftakt der 7. Bayerischen Demenzwoche hin. „Über 80 Prozent der älteren Menschen besuchen regelmäßig eine Hausärztin/einen Hausarzt. Die Hausarzt-Patientenbindung besteht oft über viele Jahre hinweg und ist durch ein Vertrauensverhältnis gekennzeichnet, das es Betroffenen und ihren Angehörigen leichter macht, sich bei ersten Anzeichen einer Demenz an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt zu wenden“, so Dr. Pömsl, der im oberbayerischen Kaufering als Hausarzt niedergelassen ist. „Zudem kennen Hausärztinnen und Hausärzte in der Regel die Krankengeschichte ihrer Patientinnen und Patienten. Daher können sie neu auftretende Symptome auch gut einschätzen.“

Eine frühe Diagnose und entsprechende therapeutische Maßnahmen seien essentiell, um noch möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Umfeld führen zu können. Als Generalist, erklärt Dr. Pömsl, sei die Hausärztin/der Hausarzt zudem in der Lage, abzuklären, welche Ursachen hinter Demenzerscheinungen stecken. Neben der häufigen Alzheimer-Demenz können andere Erkrankungen, z.B. Funktionsstörungen der Schilddrüse oder eine schwere Depression, aber auch ein chronischer Missbrauch von Alkohol oder bestimmten Medikamenten ursächlich sein. „Auch solche sekundären Demenzen zu erkennen und zu behandeln, ist Aufgabe der Hausärztin/ des Hausarztes“, so Dr. Pömsl.

Der Bayerische Hausärzteverband unterstützt Hausärztinnen und Hausärzte bei der Diagnose und Therapie des komplexen Feldes kognitiver Störungen durch spezielle, auf die hausärztliche Versorgung zugeschnittene Fortbildungsangebote. „Ein zentral wichtiger Themenblock beim aktuellen Thementag Geriatrie ist das „Update Demenz", zu dem es allein im Rahmen unserer curricularen Fortbildung acht Veranstaltungen im laufenden Jahr gibt,“ nennt der Fortbildungsbeauftragte des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes ein Beispiel. „Die Ärztinnen und Ärzte werden geschult im professionellen Umgang mit den unterschiedlichen Schwierigkeiten, die mit einer schleichenden, fortschreitenden Veränderung der neurokognitiven Fähig- und Fertigkeiten einhergehen - beginnend mit einer angemessenen Ansprache bei Patienten, bei denen der Verdacht bezüglich einer leichten kognitiven Einschränkung vorliegt, bis hin zu einer strukturierten und standardisierten Vorgehensweise der Diagnostik. Daneben stehen wichtige Differenzialdiagnosen wie beispielsweise Depression auf dem Themenplan und ein Einblick in die derzeitigen therapeutischen Möglichkeiten“.