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Halbzeit: Praxisteams auf dem Weg zur HÄPPI-Praxis

verfasst am 10. Oktober 2025
„Drei Monate nach dem Start unseres Förderprojektes haben die teilnehmenden Praxisteams schon viele Meilensteine auf dem Weg zur HÄPPI-Praxis erfolgreich gemeistert“, zieht der BHÄV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Ritter positive Zwischenbilanz.

Augsburg/München, 10. Oktober 2025 – „Drei Monate nach dem Start unseres vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention mit rund 650.000 EUR finanzierten Förderprojektes haben die neun teilnehmenden hausärztlichen Praxen bereits viele Meilensteine auf dem Weg zur HÄPPI-Praxis erfolgreich gemeistert. Unsere Halbzeit-Bilanz ist hoch erfreulich“, erklärt Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Die Teams der HÄPPI-Förderpraxen kamen am vergangenen Mittwoch zu einem weiteren Workshop und Austausch in Augsburg zusammen. Die geförderten Praxen befinden sich in Grafenau, Harburg, Kranzberg, Lam, Nürnberg, Schönau am Königssee, Sigmarszell, Thurnau und Würzburg.

HÄPPI steht für das Versorgungskonzept „Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell“, das der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Baden-Württemberg in Kooperation mit der Universität Heidelberg grundlegend entwickelt hat, und wird seit Juli 2025 auch in Bayern erprobt. In einer HÄPPI-Praxis wird unter der Verantwortung und Leitung von Hausärztinnen und Hausärzten das Praxisteam, bestehend aus akademisierten und nicht-akademisierten Fachkräften, stärker in die Patientenversorgung eingebunden. Weiterer Schwerpunkt ist der Einsatz und die Erprobung digitaler Lösungen, wie der App „Meine hausärztliche Praxis“, die der Bayerische Hausärztinnen- und Hausärzteverband gemeinsam mit dem Anbieter Telemedizinischer Dienstleistungen, der Firma Monks Ärzte-im-Netz GmbH, seinen Mitgliedern anbietet. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung an der Universität Augsburg unter Leitung von Prof. Dr. Marco Roos.

Dr. Ritter: „Wir sehen schon jetzt, dass das HÄPPI-Konzept zahlreiche Vorteile bietet. Mit dieser innovativen Teamlösung können wir die flächendeckende hausärztliche Versorgung in Stadt und Land trotz des demographischen Wandels sichern. Akademisierte Primary Care Managerinnen (PCM) und Physician Assistants übernehmen dabei beispielsweise Routine-Hausbesuche oder haben eigene Sprechstunden etwa für Infektpatienten oder für Kontrolluntersuchungen von chronisch Kranken. Das entlastet Hausärztinnen und Hausärzte. Diese haben damit mehr Zeit, um schwerer erkrankte Patienten besser zu versorgen. Die Rückmeldungen aus den Praxen zeigen deutlich, dass die Patientinnen und Patienten das HÄPPI-Konzept sehr gut annehmen. Gleichzeitig können Hausärztinnen und Hausärzten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern interessante Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten anbieten. Damit wird der Arbeitsplatz Hausärztliche Praxis noch attraktiver.“

Der erste Teil des HÄPPI-Projektes Bayern ist auf sechs Monate angelegt. Im Anschluss werden die Erfahrungen der teilnehmenden Praxisteams im einem sogenannten HÄPPI-Workbook zusammengefasst. „Jede hausärztliche Praxis, ob Einzel- oder große Gemeinschaftspraxis, kann – auch auf Basis dieser Broschüre - ihren individuellen Weg zur HÄPPI-Praxis planen“, erklärt Dr. Ritter.

Eine Video-Interview mit Dr. Wolfgang Ritter sehen Sie auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes

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