Start in die HZV: „Die Praxisberatung ist unschlagbar!“
Als sich Dr. Sabine Schilling entschied, 2024 in ihrer Hausarztpraxis gesetzlich versicherten Patienten die Teilnahme am Hausarztprogramm anzubieten, war sie nicht sicher, ob ihr dieser Schritt gelingen wird. Sorge bereitete ihr vor allem die skeptische Reaktion seitens ihres Teams. „Sie haben immer wieder signalisiert: Bitte keine HZV“, erinnert sie sich an die ablehnende Haltung aus den eigenen Reihen. Auch ein verbreitetes Vorurteil stärkte zunächst ihre Zurückhaltung: „Vom Hörensagen hieß es, dass man als nicht-HZV-Arzt HZV-Patienten nicht richtig abrechnen kann, dass also die eigenen Patienten, wenn man mal nicht da oder krank ist, nicht gut versorgt werden, weil der Vertretungsarzt nicht abrechnen kann“. Heute weiß sie es besser: „Aber das stimmt ja gar nicht“.
„Es war aber am Ende gar nicht schwierig"
Schließlich hat sie doch den Schritt gewagt, auch weil sie in einem auf dem Papier überversorgten Gebiet praktiziert und sich zum Job-Sharing mit einem jungen Kollegen entschieden hat. Denn in der HZV besteht keine Fallzahlzuwachsbegrenzung. „Ich habe mir auch gedacht, andere Hausärzte haben‘s schon geschafft, ich schaff‘ das auch“, sagt sie. Eine gute Entscheidung, wie sie inzwischen festgestellt hat. „Es war aber am Ende gar nicht schwierig, ich habe gemerkt, wie gut mein Team hinter mir steht.“
Um sich und ihrem Team den Einstieg zu erleichtern, habe sie an Schulungen, die der Bayerische Hausärzteverband speziell für HZV-Neueinsteiger anbietet, teilgenommen. Der Zeitaufwand habe sich für sie absolut gelohnt. „Mein persönlicher Durchbruch war eigentlich das HZV-Einmaleins, die Schulung“, sagt sie.
Als einen der ersten Schritte der Umsetzung in ihrer Praxis habe sie die HZV-Anmeldung auf der Praxis-Webseite veröffentlicht. „Die Online-Einschreibung geht ja schneller und unkomplizierter“, sagt Dr. Schilling. Außerdem druckte sie Nachschlagewerke aus und legte Übersichten in Ordnern an. Und für jede Kasse legte sie Ziffernketten im Praxisverwaltungssystem (PVS) an. „Jeden Vertrag extra abrechnen, das dauert ein bisschen länger. Ich denke, es geht hauptsächlich darum, die Ziffern zu prüfen, um die Vorarbeit“, erklärt sie. Durch das Hinterlegen der Ziffernketten helfe das PVS dabei: „Was man nicht abrechnen kann, wird dann auch verweigert.“
Kurzen Draht zur „Hotline“
Bei Fragen habe sie sich auf die HZV-Praxisberaterinnen des Bayerischen Hausärzteverbandes verlassen können. „Meistens sind sie auch kurzfristig erreichbar gewesen, sodass wir nie wirklich feststeckten“, lobt sie den kurzen Draht zur „Hotline“. „Die Praxisberatung ist unschlagbar, das ist eine ganz persönliche und enge Begleitung mit einem kurzen Draht, das hat einfach wunderbar funktioniert“, lobt die Allgemeinärztin.
Unterm Strich kann sie die HZV-Teilnahme nur empfehlen. „Es ist wirklich nicht schlimm, es ist einfach total machbar - am besten rufen Sie die Praxisberatung an und lassen sich das mal erklären!“