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Bei Neuaufnahme HZV-Einschreibung

verfasst am 12. Dezember 2025
Wer als Neupatient in die Praxis für Allgemeinmedizin Dr. Goldbrunner & Dr. Tissen aufgenommen werden will, macht Bekanntschaft mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) - und entscheidet sich in der Regel für dieses Versorgungssystem.

Wer als Neupatient in die Praxis für Allgemeinmedizin Dr. Goldbrunner & Dr. Tissen aufgenommen werden will, macht Bekanntschaft mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV). „Spätestens beim zweiten Termin, wenn die Patientinnen und Patienten uns kennengelernt haben, werden sie auf die HZV hingewiesen und gebeten, sich einzuschreiben“, berichtet Dr. Tanja Goldbrunner.

Ihr stärkstes Argument: „Sie wollen eine Hausarztpraxis am Ort. Und damit das langfristig gewährleistet ist, brauchen wir Ihre Unterstützung“, erklärt sie den Patientinnen und Patienten. Denn die HZV mit ihrem besser auf die hausärztliche Tätigkeit abgestimmten Vergütungssystem ermögliche es beispielsweise, den MFA ein gutes Gehalt zu zahlen, es ermögliche die Anschaffung moderner medizinischer Geräte und stärke zudem die Hausärzteschaft auch politisch, erläutert sie dann. „Da gibt es wenige, die sich nicht überzeugen lassen“, so Dr. Goldbrunner, „auch, weil die Menschen wissen, dass wir für sie da sind, zur Not in Ausnahmefällen auch mal außerhalb der Sprechzeiten.“

Erhalt der Hausarztpraxis vor Ort ist Patienten wichtig

Die engagierte Hausärztin hat die Erfahrung gemacht, dass der Erhalt der Hausarztpraxis vor Ort mit den vertrauten Ärztinnen und ihrem Praxisteam für die Menschen mehr zählt als Vorteile gegenüber der Regelversorgung wie beispielsweise das Plus an medizinischer Vorsorge in der HZV. Denn dass die Hausarztpraxis in Wohnortnähe nicht selbstverständlich ist, haben viele bereits am eigenen Leib erfahren. „Als wir im Frühjahr 2023 die neuen Praxisräume hier in Neuaubing bezogen, haben nacheinander drei Hausarztpraxen in der Umgebung geschlossen, ohne Nachfolger zu finden. Zwei mussten wegziehen (Räume wurden gekündigt), einer ist gestorben. Wir hatten so einen Patientenansturm, dass wir uns zu einem Aufnahmestopp entschließen mussten“ erzählt Dr. Goldbrunner. „Wir haben dann unser Team neu aufgestellt und verstärkt auf die HZV gesetzt. Damit konnten wir wieder Neupatienten aufnehmen.“

Dass Dr. Goldbrunner Patienten so erfolgreich von der HZV überzeugen kann, hat auch mit ihrer eigenen Überzeugung zu tun. „Wir sind HZV-Praxis und leben die HZV – dazu stehe ich“, sagt sie. „Wenn die Patientinnen und Patienten unkoordiniert zu Gebietsfachärztinnen und -ärzten gehen, macht das zum einen die Versorgung zu teuer. Zum anderen werden unnötig Termine in den gebietsfachärztlichen Praxen blockiert, die für Patientinnen und Patienten fehlen, die auf die gebietsfachärztliche Expertise angewiesen sind“, findet Dr. Goldbrunner.

HZV: so sollte Gesundheitsversorgung idealerweise ablaufen

Für sie zeigt die HZV, wie die Gesundheitsversorgung idealerweise ablaufen sollte: „Als Hausärztin bin ich erste Anlaufstelle, die Patientinnen und Patienten kommen immer zuerst zu mir, und vieles kann in der Hausarztpraxis abschließend behandelt werden. Ich bin ja nicht Hausärztin geworden, nur um Rezepte auszustellen und die Leute weiterzuschicken“, sagt sie. Nur wenn Untersuchungen nicht in ihrer Praxis gemacht werden können oder gebietsfachärztliche Expertise benötigt wird, stellt Dr. Goldbrunner einen Überweisungsschein aus – mit einer konkreten Fragestellung. Bereits vorhandene Untersuchungsergebnisse oder Laborwerte gibt sie dem Patienten für den gebietsfachärztlichen Kollegen gleich mit.

Spickzettel im PVS erleichtern die Abrechnung

Damit die Umsetzung in der HZV reibungslos funktioniert, ist allerdings auch etwas Vorarbeit nötig. So wurde in der Gemeinschaftspraxis Dr. Goldbrunner/Dr. Tissen beispielsweise für jeden HZV-Vertrag, den die beiden Hausärztinnen bedienen, ein Spicker mit den jeweiligen Abrechnungsziffern im Praxis-Verwaltungssystem (PVS) hinterlegt. Bei der Abrechnung der Leistungen für HZV-Versicherte öffnet sich automatisch der entsprechende Ziffern-Spickzettel. So wird gleich ersichtlich, ob zum Beispiel eine bestimmte Leistung Bestandteil einer Pauschale ist, eine eigene Abrechnungsziffer hat oder nicht im HZV-Vertrag enthalten ist und über die KV abgerechnet wird.

Das PVS ist mit entscheidend, wie gut die HZV-Abrechnung läuft, hat Dr. Goldbrunner festgestellt. Ihre Praxis stellt aktuell auf ein neues System um, mit dem beispielsweise Suchläufe nach bestimmten Leistungen oder HZV-Versicherten besser funktionieren.

Was aus Dr. Goldbrunners Erfahrung verbessert werden könnte: Sie würde gerne neu eingeschriebene Versicherte schneller in der HZV versorgen. „Ab dem Moment, in dem der Patient unterschrieben hat, kann bis zu einem halben Jahr vergehen, bis ein Vertrag greift, und man weiß auch nicht gleich, ob die Einschreibung funktioniert hat“, berichtet sie. Sie hält deshalb mit Excel-Listen der eingeschriebenen Versicherten selbst nach, ob die Vertragsunterzeichnung erfolgreich war. „Wenn die Einschreibung aus irgendwelchen Gründen nicht geklappt hat, zum Beispiel, weil die Unterschrift unleserlich ist oder formale Fehler gemacht wurden, können wir dem nachgehen“.

Klare Empfehlung für eine HZV-Teilnahme

Für Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht an der HZV teilnehmen, lautet ihre klare Empfehlung: Mitmachen. „Je mehr Versicherte in die HZV eingeschrieben werden, desto besser ist die Verhandlungsbasis der Verhandler, die einen tollen Job machen“. Außerdem biete die HZV gerade in der Anfangsphase der Niederlassung mehr Planungssicherheit, sagt Dr. Goldbrunner und nennt als Beispiel die Chronikerpauschale, die in der HZV bei entsprechender Diagnose ab dem ersten Arzt-Patientenkontakt greift. Anders in der Regelversorgung: Da kann die Chroniker-Ziffer erst nach dem 3. Arzt-Patientenkontakt innerhalb von vier Quartalen abgerechnet werden, und der Patient muss einmal im Quartal in die Praxis kommen. Für mich als Ärztin bedeutet das, dass der Mehraufwand, den die Versorgung chronisch Kranker mit sich bringt, nicht im Honorar abgebildet wird“, so Dr. Goldbrunner.

Zudem ist die Honorierung in der HZV höher als in der Regelversorgung, was aus Sicht von Dr. Goldbrunner auch gerechtfertigt ist. „Als Grundversorger haben wir Hausärztinnen und Hausärzte insgesamt eine höhere Belastung, und das gilt auch für unsere MFA. Wer sonst macht beispielsweise Haus- und Heimbesuche, ist für die Patientinnen und Patienten da? Das sind in erster Linie wir und unsere Teams!“

Sie haben Fragen zur HZV? Unsere HZV-Praxisberatung erreichen Sie unter 089-1273927-30 oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

"HZV lohnt sich für alle" 

In der Online-Infoveranstaltung “HZV lohnt sich für Alle"  für Interessierte und (noch) Unentschlossene am 28. Januar 2026 von 19:00 bis 20:30 Uhr erklärt Dr. Michael Haslbeck, stellvertretender Bezirksvorsitzender in Oberbayern und bekennender HZV-Arzt, wie die Hausarztzentrierte Versorgung in der Praxis funktioniert und wie sowohl Patientinnen und Patienten als auch die Praxis davon profitieren.

Mittwoch, 28. Januar 2026, 19:00 - 20:30 Uhr