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„Das Praktikum war für mich ein wichtiger Schritt auf meinem Weg in die Hausarztmedizin“

verfasst am 02. Oktober 2025
Mit Hilfe der Blockpraktikumsförderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband konnte Medizinstudent Christoph Egginger in seine vorherige Famulaturpraxis „ÄrzteTeam Naila“ zurückkehren.

Christoph Egginger studiert im 9. Semester Medizin an der FAU Erlangen-Nürnberg. Mit Hilfe der Blockpraktikumsförderung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband konnte er in seine vorherige Famulaturpraxis „ÄrzteTeam Naila“ zurückkehren. „Mein Blockpraktikum hat mich in meiner Entscheidung, in der Allgemeinmedizin tätig zu werden, nochmals bestärkt“, schreibt er in seinem Blockpraktikumsbericht:

"Bereits während meiner Famulatur im letzten Jahr konnte ich das ÄrzteTeam Naila – damals noch Gemeinschaftspraxis Voit/Lucas – mit ihrem engagierten Mitarbeitenden sowie die Patientinnen und Patienten kennenlernen. Die Förderung durch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband hat es mir nun ermöglicht, erneut dorthin zurückzukehren. Sie hat die An- und Abreise mit dem Auto, die aufgrund der fehlenden ÖPNV-Anbindung notwendig war, erheblich erleichtert. Es war mein Ziel, in den zwei Wochen des Blockpraktikums meine Fähigkeiten in der Anamnese und Diagnostik zu vertiefen. Insbesondere wollte ich die Möglichkeit nutzen, die Durchführung von Ultraschalluntersuchungen zu üben.

Von Anfang an als vollwertiges Mitglied des Teams integriert

Ich wurde von Anfang an als vollwertiges Mitglied des Teams integriert. Unter der engen Supervision meiner Lehrärztinnen und -ärzte durfte ich eigenständig Anamnesen erheben, Untersuchungen durchführen und erste Therapieansätze entwickeln. Beeindruckt hat mich der Fall eines lebertransplantierten Patienten, der trotz seiner komplexen Krankengeschichte ein aktives und selbstbestimmtes Leben führt. Ich konnte auch die Ultraschalluntersuchungen an den Patientinnen und Patienten durchführen und das Interpretieren der Befunde üben. Weiterhin durfte ich bei verschiedenen Wundversorgungen assistieren, EKGs befunden und Otoskopien durchführen. Obwohl ich es in diesem Praktikum nicht mehr üben konnte, weiß ich die Möglichkeit der Spirometrie in der Praxis sehr zu schätzen.

Einblicke in die Praxisorganisation

Die Betreuung war phänomenal. Das gesamte Team hat mich herzlich aufgenommen, und ich hatte jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Besonders wertvoll war der ständige Austausch mit meinen Lehrärztinnen und -ärzte, die meine Einschätzungen zu Krankheitsbildern stets ernst nahmen und mir so ein hohes Maß an Eigenverantwortung ermöglichten. Ich konnte nicht nur meine medizinischen Kenntnisse erweitern, sondern auch tiefere Einblicke in die Praxisorganisation, von der Ausstellung von Heilmittelverordnungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, erhalten.

Vertrauensverhältnis, das über die reine medizinische Versorgung hinausgeht

Während des Praktikums bin ich von zu Hause aus gependelt. Was mich an der Landarztpraxis am meisten fasziniert, ist die besondere Beziehung zu den Patientinnen und Patienten. Da man oftmals die ganze Familie über viele Jahre begleitet, entsteht ein tiefes Vertrauensverhältnis, das über die reine medizinische Versorgung hinausgeht. Diese familiäre Atmosphäre und das genaue Wissen über das soziale Umfeld der Patientinnen und Patienten erleichtern die Behandlung und fördern das Verständnis für diese.

Gute Medizin erfordert nicht immer teure Apparate

Mein Blockpraktikum hat mich in meiner Entscheidung, in der Allgemeinmedizin tätig zu werden, nochmals bestärkt. Die Zeit verging wie im Flug. Ich bin mir sicher, das richtige Fachgebiet für mich gefunden zu haben. Die drei wichtigsten Erkenntnisse aus dem Praktikum sind, dass ein engagiertes und eingespieltes Praxisteam die Basis für exzellente Patientenversorgung ist, eine gute Beziehung zu den Patientinnen und Patienten für die erfolgreiche Behandlung unerlässlich ist und gute Medizin nicht immer teure Apparate erfordert, sondern oft ein aufmerksames Gespräch und eine sorgfältige körperliche Untersuchung ausreichen.

Ich bedanke mich herzlich für die Unterstützung der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und freue mich darauf, meinen Weg in der Hausarztmedizin fortzusetzen.

 

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In den zehn Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband verschiedene Projekte aufgelegt, um Medizinstudierende und junge Ärztinnen und Ärzte für die Allgemeinmedizin zu begeistern. Schon durch eine kleine Spende können Sie uns bei dieser wichtigen Aufgabe zur Sicherung des ärztlichen Nachwuchses unterstützen.