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„Das Schöne am Beruf des Hausarztes ist ja der enge und wiederkehrende Kontakt zu den Patienten“

verfasst am 28. November 2025
Die Famulatur in der Hausarztpraxis am Mühlbachhof von Dr. Hommes und Dr. Waertel fand der Medizinstudent Sebastian Illetschko gleichermaßen interessant wie lehrreich.

In der Hausarztpraxis am Mühlbachhof von Dr. Hommes und Dr. Waertel erhielt der Medizinstudent Sebastian Illetschko wertvolle Tipps zu Untersuchungstechniken und Gesprächsstrategien. Aber den eigentlichen Charme des Landarztberufes macht für ihn etwas anderes aus.

Motivation für eine Famulatur auf dem Land

Nachdem ich das vergangene Winter- und Sommersemester mit dem Erasmus-Programm in Marseille verbracht und danach eine Famulatur in Innsbruck absolviert hatte, war es mir wichtig, eine Auszeit vom Großstadttrubel zu nehmen. Deshalb wollte ich den September bei meiner Familie in Passau verbringen. Um gleichzeitig in meinem Studium voranzukommen, habe ich mich dazu entschieden, im benachbarten Fürstenzell meine Allgemeinmedizin-Famulatur zu absolvieren.

Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke

In der Hausarztpraxis am Mühlbachhof von Dr. Hommes und Dr. Waertel konnte ich viele verschiedene Aufgaben übernehmen und durfte selbstständig arbeiten. Zu meinen Aufgaben zählten unter anderem die Anamnese und Untersuchung aller Patienten, die ohne Termin in die Praxis kamen, OP-Vorbereitungen, Ultraschalluntersuchungen, Blutentnahmen und Impfungen. Darüber hinaus war ich regelmäßig bei der ärztlichen Sprechstunde dabei. Hier habe ich wertvolle Tipps zu Untersuchungstechniken und Gesprächsstrategien erhalten. Ich hatte mir für diese Famulatur das Ziel gesetzt, mich in der EKG-Befundung zu verbessern und konnte durch die Routine in der Praxis schnell Fortschritte feststellen.

Betreuung vor Ort

Den Großteil der Zeit habe ich mit Dr. Hommes verbracht und entweder ihrer Sprechstunde beigewohnt oder selbstständig Patienten betreut. Ich empfand es als sehr angenehm, dass ich mich bei Unsicherheiten immer an sie wenden konnte und sie meine Entscheidungen überprüft hat. Sowohl Dr. Hommes als auch Dr. Waertel haben mich bei interessanten Fällen, etwa pathologischen Herzgeräuschen oder besonderen EKG-Mustern zu sich gerufen, sodass ich in diesen Bereichen viel lernen konnte. Die Arzthelferinnen wiederum haben mir bereitwillig das Vorgehen beim Impfen und Blutabnehmen gezeigt. Bei der angenehmen Atmosphäre in der Praxis habe ich mich immer wohlgefühlt und dank der Bemühungen des gesamten Teams konnte ich sehr viel lernen.

Unterkunft

Ich habe für den Monat der Famulatur bei meinen Eltern in meinem alten Kinderzimmer gewohnt und bin morgens mit dem Bus nach Fürstenzell gependelt. Nachmittags bin ich dann mit dem Zug wieder nach Hause gefahren. Für mich war es sehr angenehm, weil ich seit meinem Studienbeginn nicht mehr so lange am Stück zu Hause gewohnt habe.

Land und Leute

Die Patienten und Patientinnen in Fürstenzell waren ausnahmslos freundlich und ließen sich gerne von mir untersuchen. Das Schöne am Beruf des Hausarztes ist ja der enge und wiederkehrende Kontakt zu den Patienten. Das durfte auch ich erfahren, nämlich bei Patienten, die ich während meines Monats in der Praxis mehrmals gesehen habe und die sich auch an mich erinnert haben. Dadurch hatte ich einen genaueren Einblick in ihre Krankengeschichte und das Gefühl, sie ganzheitlicher zu versorgen. Ich fand es beeindruckend, wie Dr. Hommes und Dr. Waertel häufig schon vor einem Gespräch wussten, ob sie für den Patienten oder die Patientin mehr Zeit einräumen müssen und bereits im Voraus dementsprechend planten. Noch nie zuvor habe ich medizinische Betreuung gesehen, die so auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten ist. Ich glaube, das ist eine Besonderheit in den ländlichen Hausarztpraxen und ich bin dankbar, dass ich das während meiner Ausbildung so erleben durfte.

Fazit

Mein Monat in der Hausarztpraxis am Mühlbachhof war für mich sehr lehrreich und ich bin dankbar dafür, dass ich in den Beruf des Landarztes hineinschnuppern konnte. Ob es mich nach meinem Studium aufs Land zieht, kann ich noch nicht sagen, denn auch das Stadtleben hat seine Vorzüge. Ich würde es aber auf jeden Fall nicht ausschließen!

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