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„HZV lohnt sich für alle“ – großes Interesse am Online-Infoabend

verfasst am 25. Juli 2025
In der gut besuchten Online-Infoveranstaltung am 23. Juli erklärte der bekennende HZV-Fan Dr. Michael Haslbeck, wie die Hausarztzentrierte Versorgung in der Praxis funktioniert und welche Vorteile sie bringt.

Welche Vorteile bietet die HZV den Hausärztinnen und Hausärzten? Warum ist die HZV-Abrechnung in vielen Fällen einfacher als im EBM? Und für welche Patientinnen und Patienten ist die HZV die bessere Versorgungsform? Fast drei Dutzend Hausärztinnen und Hausärzte nahmen am Mittwoch (23.07.2025) am Online-Infoabend des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes teil. Der Titel: „HZV lohnt sich für alle“.

"Genau das Richtige" für Hausärztinnen und Hausärzte, die ihren Beruf leben und lieben

Wirklich für alle? Vielleicht nicht ganz. „Wer sich als Behandlerin oder Behandler von Akutproblemen fühlt und alle anderen Patientinnen und Patienten überweist, sollte besser im EBM bleiben“, stellte Dr. Michael Haslbeck launig fest. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Oberbayern führte als Referent seine interessierten Kolleginnen und Kollegen in die Hausarztzentrierte Versorgung als freiwilliges Primärarztsystem ein. Sein Fazit: „Lebt und liebt man seinen Beruf als Hausärztin oder Hausarzt, dann ist die HZV genau das Richtige.“

Mit seiner Frau Angelika ist Dr. Haslbeck in Kranzberg bei Freising niedergelassen. Die beiden Fachärzte für Allgemeinmedizin haben ihre hausärztliche Versorgerpraxis zu einer Teampraxis weiterentwickelt. Die Hausärztliche Gemeinschaftspraxis Dr. med. Michael und Angelika Haslbeck ist außerdem eine von neun Praxen in Bayern, die seit Juli am Pilotprojekt HÄPPI (Hausärztliches Primärversorgungszentrum-Patientenversorgung Interprofessionell) des Bayerischen Hausärzteverbandes teilnimmt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert wird.

„Mit der HZV haben wir eine eigene Tarifhoheit"

Im KV-System gäbe es mit dem EBM vor allem drei Nachteile, so Dr. Haslbeck. Durch die Vergütungssystematik nach Punktwerten fehle eine planbare leistungsbezogene Vergütung, das Honorar sei aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht ausreichend und die Leistungen würden durch G-BA und Bewertungsausschuss fremdbestimmt. „Mit der HZV haben wir eine eigene Tarifhoheit und können Verträge mit den Kassen auf Augenhöhe selbstbestimmt verhandeln“, so Dr. Haslbeck. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung, um den Praxisstandort und die Arbeitsplätze in den Hausarztpraxen langfristig zu sichern und den künftigen Hausärztinnen und Hausärzten eine wirtschaftlich sinnvolle Perspektive zu geben, sich niederzulassen. Und vor allem: „Als Hausärztin oder Hausarzt sind wir der erste Ansprechpartner für unsere Patientinnen und Patienten. Diese zentrale Funktion in der Patientenversorgung spiegelt sich auch im Honorar wider. "Die Vergütung liegt in der HZV um 20 bis 30 Prozent über dem KV-Niveau“, so Dr. Haslbeck.

HZV ist Teamarbeit

Ein wichtiger Punkt, um als HZV-Hausarztpraxis erfolgreich zu sein, sei die Teamarbeit. „Wertschätzung führt zu besserer Motivation“, berichtet Dr. Haslbeck und nannte als ein Beispiel die VERAH. „Die Delegation von Leistungen entlastet uns Hausärztinnen und Hausärzte. Wir haben damit mehr Zeit für unsere Patienten.“ Die Kosten für die Weiterbildung zur VERAH würden sich außerdem sehr schnell über die höhere Strukturpauschale in der HZV amortisieren.

Praxis-App „Meine hausärztliche Praxis“ begeistert jüngere Versicherte

Ein weiteres Angebot, um vor allem jüngere Patienten für die HZV zu begeistern, sei die Praxis-App „Meine hausärztliche Praxis“, die der Bayerische Hausärztinnen- und Hausärzteverband mit dem Anbieter telemedizinischer Dienstleistungen Monks Ärzte-im-Netz entwickelt hat. Dr. Haslbeck: „Diese digitalen Lösungen, wie Chat statt Telefon, Videosprechstunde und Online-Terminvergabe, werden insbesondere von jungen Patientinnen und Patienten sowie von Berufstätigen genutzt. Wir haben damit nicht nur deutlich weniger Telefonate, sondern können über die App unsere Patientinnen und Patienten informieren, um zum Beispiel zur Grippe-Schutzimpfung aufzurufen. Und wir zeigen damit, wie modern Hausarztpraxen heute sind.“

Der Termin für den nächsten Online-Infoabend „HZV lohnt sich für alle“ wird über den BHÄV-Newsletter bekanntgegeben.