Internationaler Ärztekongress des Kneippärztebundes fokussiert Prävention

 
PJ-Studentin Dayana Walter
Ute Ammerpohl, Geschäftsführerin des Kneippärztebundes, Dr. Joachim Schulz, stellvertretender Präsident des Kneippärzte-bundes, Georg Jillich, Präsident des Österreichischen Kneippbundes, Dr. Jakob Berger und Staatsminister Klaus Holetschek Foto: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen

 

 „Gesund aus der Krise und in die Zukunft mit Kneipp“ - unter diesem Motto hat in Bad Wörishofen ein Internationaler Ärztekongress des Kneippärztebundes aus Anlass des 200. Geburtstages von Pfarrer Sebastian Kneipp stattgefunden. Unterstützt wurde dieses zweitägige Treffen auch vom Bayerischen Hausärzteverband. „Die Kneippmedizin ist aktueller denn je“, sagt Dr. Jakob Berger, Bezirksvorsitzender Schwaben des Bayerischen Hausärzteverbandes und selbst Kneipparzt, und erklärt: „Wir haben in der Corona-Pandemie deutlich vor Augen geführt bekommen, wie wichtig das Immunsystem ist. Und wir wissen längst, welch große Rolle die Psyche für das Immunsystem spielt.“

Hohe Resilienz als Ziel

Fakt ist, dass die Lehre Kneipps neben der Traditionellen Chinesischen Medizin und Ayurveda eine von nur drei weltweit anerkannten ganzheitlichen Behandlungsmethoden ist, um kranken Menschen zu helfen. Insbesondere Kneipp setze dabei, so Dr. Berger, „auf die Vorbeugung, also die Prävention durch Stärkung des Immunsystems“. Ziel sei eine hohe Resilienz, also eine psychische Widerstandskraft und Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen
ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.

Mit Bad Wörishofen war der Kongressort bewusst gewählt, da Pfarrer Kneipp hier von 1855 an wirkte. So reiste dann auch Bayern Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek in den schwäbischen Kurort, um in seiner Festansprache ebenfalls das Thema Prävention in den Mittelpunkt zu rücken. „Wir müssen evidenzbasierte Naturheilkunde noch stärker in die medizinische Versorgung integrieren. Dafür müssen wir Naturheilverfahren stärker in den wissenschaftlichen Fokus nehmen und in der universitären Forschung und der Lehre und Ausbildung verankern“, sagte Holetschek und erneuerte seine Forderung nach Lehrstühlen für Integrative Gesundheit und Naturheilkunde.

Der Minister: „Seit Jahrzehnten werden evidenzbasierte Naturheilverfahren und Komplementärmedizin wie Kneipptherapie, Heilfasten, Akupunktur und Manuelle Medizin von den Menschen stark nachgefragt. Denn sie leisten vor allem bei chronischen Erkrankungen einen wertvollen Beitrag.“

Ordnungstherapie hat in der Behandlung eine hohe Relevanz

Bei den sich häufenden psychischen und psychosomatischen Erkrankungen sehe man immer wieder, dass Kneipp Recht hatte, die Seele in die Betrachtungen einzubeziehen, sagt Dr. Heinz Leuchtgens, Allgemeinmediziner und Präsident des Kneippärztebunds in Bad Wörishofen: „Kneipps geniale Entdeckung war, dass ein Heileffekt durch das Prinzip des Wechsels entsteht, dass der Wechsel zwischen Kälte und Wärme oder Stress und Entspannung therapeutisch wirkt“. Die sei mittlerweile auch gut untersucht worden.

Insbesondere diese Ordnungstherapie habe in der Behandlung eine hohe Relevanz, erklärt Dr. Berger. Dazu gehörten ausreichend Schlaf, Genussmittel nur in geringen Mengen und vor allem auch die richtige Balance von Be- und Entlastung, also von Arbeit und Erholung.

Ein thematischer Höhepunkt des Kongresses war deshalb die moderne Stressforschung, über die Prof. Dr. Gustav Dobos berichtete. Der Inhaber des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen gilt als einer der führenden deutschen Stressforscher.

 

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