Erneut MFA-Aktion in Berlin: „Wir lassen nicht locker“

 
PJ-Studentin Dayana Walter
MFA-Aktion am 26. Januar in Berlin: "Wir lassen nicht locker."

In Berlin haben medizinische Fachangestellte (MFA) eine Protestaktion am Brandenburger Tor in Berlin abgehalten; denn trotz ihrer unabdingbaren Tätigkeit in der Pandemie und der zunehmenden Arbeitsbelastung haben MFA bislang keine öffentliche Anerkennung in Form eines staatlichen Corona-Bonus erhalten. Die Fachangestellten vergeben Arzttermine, bereiten Impfdosen vor und führen sie in vielen Fällen auch selbst durch. Im Rahmen der Aktion informierten sich gleich mehrere Bundestagsabgeordnete direkt bei den Demonstrantinnen und Demonstranten.

Bayerischer Hausärzteverband unterstützt Forderung

„Wir lassen nicht locker. Wenn die Politik nicht handelt, sind wir im März wieder in Berlin“, zeigt sich Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe, kämpferisch. Was die MFA auf die Straße treibt, ist die Wut über die fehlende Wertschätzung durch die Politik. „Seit Monaten fordern wir einen Corona-Bonus für die Medizinischen Fachangestellten analog dem Bonus, den die Pflegekräfte in den Krankenhäusern bereits mehrfach erhalten haben“, erklärt Hannelore König.

Auch der Bayerische Hausärzteverband unterstützt die Forderung der MFA und hat immer wieder darauf hingewiesen, dass insbesondere die hausärztlichen Praxis-Teams im Kampf gegen die Pandemie in der ersten Reihe stehen.

„Die MFA sind der Schutzwall für die Kliniken. Wir sind systemrelevant. Die zig Millionen Impfungen in den Arztpraxen wären ohne die MFA nicht möglich gewesen. Gleichzeitig sind die MFA einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Wir haben leider mittlerweile eine hohe Anzahl an Kolleginnen, die an Corona erkrankt sind und teilweise immer noch an Long Covid leiden“, so König.

"Das Faß ist am Überlaufen"

Bei der Demonstration am Brandenburger Tor informierten sich auch mehrere Bundestagsabgeordnete direkt bei Hannelore König und ihren Kolleginnen. Solidarität bekundeten auch Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, der Bundesärztekammer und anderer Organisationen.

Überschattet wurde die Kundgebung durch Impfgegner, die als Trittbrettfahrer versuchten, die Veranstaltung zu kapern. „Wir wurden von einer ganzen Hundertschaft von Polizei geschützt und über uns kreisten Polizeihubschrauber. Das war schon besorgniserregend. Unsere Mitstreiter sind dann aus Sicherheitsgründen nach der Veranstaltungen nicht mit unseren Masken ,MFA am Limit‘ zur U-Bahn gegangen.“

König rät der Politik nachdrücklich, die Forderungen der MFA ernst zu nehmen und im Bundesgesundheitsministerium zur Chefsache zu machen. „Das Fass ist am Überlaufen. Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit Monaten am Limit. Hinzu kommt, dass wir schon lange ein Engpaß-Beruf sind und sich die Spirale nach unten immer schneller dreht. Es ist niemanden geholfen, wenn unsere sehr gut ausgebildeten und hoch engagierten MFA in andere Branchen abwandern.“

 

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