Universität Augsburg beruft Dr. Marco Roos zum Professor für Allgemeinmedizin

Die Universität Augsburg hat nun ihren Lehrstuhl für Allgemeinmedizin besetzt – mit Dr. Marcos Roos. „Ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance bekomme, diesen Lehrstuhl in Augsburg aufzubauen“, freut sich Prof. Dr. Roos, der zuvor am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der FAU Erlangen-Nürnberg tätig war und seit 2017 das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern leitet. Wichtig ist ihm, dass auch die neue Hausarzt-Generation sich als erster Ansprechpartner der Patienten sieht.

Medizinstudent Cedric Kremer
Neuberufen an die Universität Augsburg:
Prof. Dr. Med. Marco Roos

Habemus professorem: Seit 1. Februar ist Dr. Marco Roos Professor für Allgemeinmedizin an der Universität Augsburg. Damit verfügen jetzt fünf von sechs Medizinischen Fakultäten in Bayern über einen eigenen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. „Ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance bekomme, diesen Lehrstuhl in Augsburg aufzubauen“, freut sich Prof. Dr. Roos, der zuvor am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der FAU Erlangen-Nürnberg bei Prof. Dr. Thomas Kühlein tätig war und seit 2017 das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern leitet.

„Hat was von Startup-Atmosphäre"

„Mit Herrn Prof. Roos erhält das Fach Allgemeinmedizin in Augsburg eine große Sichtbarkeit“, erklärt die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel. Und Gründungsdekanin Prof. Dr. Martina Kadmon kommentiert die Berufung mit den Worten: „Gemeinsam mit Herrn Roos wollen wir nicht nur unseren Studierenden die allgemeinmedizinische Versorgung als attraktives Fach nahebringen, sondern auch die allgemeinmedizinische Weiterbildung in der Region mit innovativen Ansätzen weiterentwickeln.“ Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Entwicklung von Lehrkonzepten und der Schulung von Lehrenden sei Roos darüber hinaus eine wichtige Verstärkung bei der weiteren Ausgestaltung des Modellstudiengangs in Augsburg, so Prof. Kadmon.

„An einer neuen Universität einen neuen Lehrstuhl aufzubauen, hat ein bisschen was von Startup-Atmosphäre. In Augsburg sind sehr viele junge und kreative Köpfe, die die Medizin voranbringen wollen. Die Schwerpunktthemen der Universität, Umweltmedizin und Klimawandel sowie Digitalisierung, haben gerade für die neue Generation der Hausärztinnen und Hausärzte eine hohe Relevanz“, berichtet Prof. Roos von den ersten Tagen. Eine wichtige Aufgabe des Allgemeinmediziners wird dabei der Aufbau eines Praxisnetzwerks für Lehre und Forschung in der Region sein, welches gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät Aufgaben in der medizinischen Ausbildung übernimmt und in die Versorgungsforschung eingebunden sein wird.

Ziel: Begeisterung für die Allgemeinmedizin weitergeben

Die ersten Vorlesungen wird Prof. Roos im kommenden Sommersemester halten. Sein Ziel: Die Begeisterung für das Fach Allgemeinmedizin an die Studierenden weitergeben. Prof. Roos wird deshalb neben seiner Hochschultätigkeit weiter als Facharzt für Allgemeinmedizin am MVZ in Eckental praktizieren. Diese Begeisterung für die praktische Arbeit am Patienten will Prof. Roos auch seinen Studierenden vermitteln: „Für eine gelungene allgemeinmedizinische Ausbildung der Studierenden ist der Lernort ‚Hausarztpraxis‘ von essenzieller Bedeutung.“ Wichtig ist ihm, dass auch die neue Hausarzt-Generation sich als
erster Ansprechpartner der Patienten sieht. Ganz gleich mit welcher Sorge oder Beschwerde sie in die Praxis kommen. „Basierend auf Empathie und einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung, berät die Hausärztin beziehungsweise der Hausarzt die Patienten auf der Grundlage der besten wissenschaftlichen Erkenntnisse und findet gemeinsam mit ihnen eine Entscheidung, die ihre individuelle Situation berücksichtigt.“

Prof. Roos will deshalb die Studierenden zunächst in standardisierten Rollenspielen mit Schauspielpatienten vorab auf das Praktikum in der Hausarztpraxis vorbereiten. Neben der Anamnese rücken dort die zielführende Diagnostik und Beratung des Patienten in den Focus. Bei einem an das Praktikum anschließende Seminar sollen die Studierenden die Schwierigkeiten des Transfers von einfachen Leitlinien in den individuellen Patientenkontakt reflektieren. Im weiteren Verlauf wird die Komplexität der Beratungsanlässe gesteigert, in unterschiedlichen Praktika hautnah erlebt und im Anschluss reflektiert. „Ziel ist es, die Studierenden so weit zu entwickeln, dass sie in einem ambulanten Quartal des Praktischen Jahres häufige Beratungsanlässe wie akuter Brustschmerz oder motivierende Beratungen wie die Aufklärung zu Maßnahmen der Krebsfrüherkennung meistern können“, erklärt der Allgemeinmediziner.

Zur Person

Prof. Dr. Marco Roos studierte Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der er 2010 promoviert wurde. Die Anerkennung zum Facharzt erwarb er 2016. Ab 2008 war Roos Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg, bevor er 2013 die Leitung der Aus-, Weiter- und Fortbildung des Allgemeinmedizinischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen übernahm. Seit 2016 war Roos Oberarzt im Medizinischen Versorgungszentrum Eckental des Universitätsklinikums Erlangen. Seit 2017 leitet er das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Bayern (KWAB). Roos ist – neben seiner Mitgliedschaft im Bayerischen Hausärzteverband – in zahlreichen Fachgesellschaften und Gremien aktiv, unter anderem als Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Vorstandsmitglied der Gesellschaft der Hochschullehrenden für Allgemeinmedizin (GHA) sowie als Mitglied im Sprechergremium des Deutschen Netzwerks der Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin (DNKW).

 

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