Telematik: Neuer Ärger um Konnektoren

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Der Tausch der Konnektoren erfolgt aus Sicherheitsgründen.

Der Ärger um den Konnektor-Tausch nimmt kein Ende: Statt wie von den Herstellern versprochen, eine Softwarelösung zu finden, müssen nun nach rund fünf Jahren mehr als 100.000 Konnektoren und damit die Hardware ausgetauscht werden.

"Darf nicht auf Kosten der Praxen durchgeführt werden"

„Es muss klar sein, dass diese von der Politik angeordnete Maßnahme nicht auf Kosten der Praxen durchgeführt wird, zumal die Praxen überhaupt keinen Vorteil haben“, stellt Dr. Petra Reis-Berkowicz, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Bayerischen Hausärzteverbandes und selbst niedergelassene Hausärztin im oberfränkischen Gefress, klar.

Die Sorge vor einer hohen Rechnung ist berechtigt. So hat einer der Anbieter für Konntektoren jetzt ein Paketangebot für den Konnektorentausch einer KoCoBox veröffentlicht. Der Preis: rund 2.300 Euro.

Ärzteschaft wünscht sich funktionierende IT

Schon die Vorgeschichte zeigt, dass die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens wohl von Anfang an ein totes Pferd war, auf dem die Politiker medienwirksam versuchten zu reiten. Eigentlich hatte das „Leuchtturmprojekt“ schon 2006 an den Start gehen sollen, aber es vergingen über zehn Jahre, bis 2018 die Konnektoren, die nicht viel mehr sind als verschlüsselungsfähige DSL-Router, in den Praxen zwangsinstalliert wurden. Deren Haltbarkeit war von Anfang begrenzt, da die sogenannte gerätespezifische Security Module Card, kurz gSMC-K, nur für fünf Jahre zugelassen ist. Nachdem die ersten Konnektoren bereits 2017 hergestellt wurden, laufen diese Zulassungen jetzt in 2022 ab.

Ursprünglich war geplant, diese Hardware durch eine Software zu ersetzen. Doch die Entwicklung stockt, und wann eine Software-Lösung wirklich einsatzfähig ist, steht wie alles in der Telematik in den Sternen. Dabei wünscht sich die Ärzteschaft eine verlässliche, funktionierende und datenschutzkonforme IT. So hat der Deutsche Hausärzteverband im Mai 2022 erstmals ein Konzeptpapier für eine digitale hausärztliche Versorgung erstellt.

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