Impf-Aufklärung: Dr. Jürgen Büttner hält Abschlussvortrag bei den Landfrauen

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Dr. Jürgen Büttner (re.) hielt den Abschlussvortrag zum
Thema Impfen in Leinburg im Nürnberger Land.

„Die Ehefrauen, Mütter und Großmütter sind in der Regel die Gesundheitsmanagerinnen in der Familie. Die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband sind deshalb für uns Hausärztinnen und Hausärzte wichtige Multiplikatoren, auch um das Thema Impfen in den Familien zu verankern und so viele Menschen vor vermeidbaren schweren Erkrankungen zu schützen“, erklärt Dr. Jürgen Büttner. Das langjährige Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes hat in Leinburg im Kreis Nürnberger Land mit seinem Referat die bayernweite Vortragsreihe „Einer für alle, alle für einen!“ abgeschlossen.

Startschuss fiel im April 2021

„Wir wollen so viele Menschen wie möglich dafür sensibilisieren, dass Impfungen zu den wirksamsten vorbeugenden Maßnahmen in der Medizin zählen. Deshalb führen wir mit Referenten des Bayerischen Hausärzteverbandes bayernweit Bildungsveranstaltungen durch, bei denen jeder willkommen ist und sich informieren kann“, hatte die damalige Landesbäuerin Anneliese Göller im April 2021 zum Start der achten landesweiten Gesundheitsoffensive der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband gesagt.

Und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatte zum Auftakt der rund zwanzig Veranstaltungen erklärt: „Das Impfen ist der Königsweg durch die Pandemie. Es ist aber auch bei der Bekämpfung anderer Krankheiten unverzichtbar. Die Kampagne der Landfrauen mit Unterstützung des Bayerischen Hausärzteverbandes erreicht viele Menschen und ist eine wertvolle Ergänzung zu der Impfkampagne des Gesundheitsministeriums.“

Wissenschaftlich basiert zu informieren, praktische Fragen im Blickfeld behalten

Den Mustervortrag für die Veranstaltungsreihe hatte Prof. Dr. Jörg Schelling, Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin und ausgewiesene Impf-Experte, ausgearbeitet. Sein erklärtes Ziel war es, die Zuhörinnen „umfassend wissenschaftlich basiert zu informieren, ohne dass rein praktische Fragen aus dem Blickfeld verloren gehen“.

Dr. Jürgen Büttner: „Anhand der Fakten kann man sehr anschaulich belegen, was für eine Erfolgsgeschichte die Impfungen sind. Bei Diphtherie, Poliomyelitis und Rötelnembryopathie haben wir einen Rückgang von 100 Prozent. Auch bei anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei Masern, Mumps oder Tetanus, liegen die Erfolgsquoten bei fast 100 Prozent. Es geht aber nicht nur um den Schutz des Einzelnen, sondern über die Herdenimmunität auch um den Schutz der Allgemeinheit. So sind die Pocken weltweit sowie die Kinderlähmung in Europa praktisch ausgerottet. Deshalb war das Motto der Drei Musketiere ,Einer für alle, alle für einen‘ für diese Gesundheitsoffensive der Landfrauen absolut passend.“

Informationsbedarf vor allem beim Thema Impfen für Erwachsene

Informationsbedarf, so Dr. Büttner, gab es vor allem beim Thema Impfen für Erwachsene. „Kinder sind in der Regel gut durchgeimpft, aber bei Erwachsenen gibt es häufig Impflücken. Ich empfehle deshalb gerade älteren Patienten grundsätzlich, sich bei ihrer Hausärztin oder bei ihrem Hausarzt in den Hausarztvertrag einzuschreiben, da dann der Impfstatus automatisch und regelmäßig überprüft wird.“

Ein wichtiges Thema waren in den Vorträgen deshalb Impfungen, die die Ständige Impfkommission (Stiko) für ältere Menschen empfiehlt, wie gegen Herpes zoster, Pneumokokken und Influenza. „Viele wissen gar nicht, wie wichtig diese Impfungen sind“, sagt Dr. Büttner. So ist die Herpes-zoster-Impfung noch relativ neu und wird als Standardimpfung für alle über Sechzigjährigen empfohlen. „Das Risiko an einer Gürtelrose zu erkranken, steigt ab 70 Jahren deutlich an. Die doppelte Impfung ist gut verträglich und bietet einen Schutz von über 90 Prozent“, so Dr. Büttner. Ebenfalls ab 60 Jahren und bei einer Indikation auch früher wird die Pneumokokken-Impfung empfohlen.

Bedeutung der FSME-Impfung steigt durch Klimaänderung

Mit der Klimaänderung zunehmend wichtiger für alle Patienten ist die FSME-Impfung. „„Mittlerweile ist praktisch ganz Bayern Zecken-Risikogebiet. Aufgrund des Klimawandels tauchen Zecken vereinzelt sogar schon in den Wintermonaten auf, und die Erkrankungssaison beginnt schon im Februar und dauert bis November. Gerade bei den über Vierzigjährigen sehen wir eine steigende Inzidenz mit schweren Erkrankungen und teilweise bleibenden Schäden“, warnt Dr. Büttner.

Mittlerweile haben die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband ihre neunte Gesundheitsinitiative gestartet. Thema ist dieses Mal die seelische Gesundheit.

 

 

 

 

 

 

 

 

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