Krisengipfel beim Gesundheitsminister: Dr. Ritter fordert schnelle Umsetzung

Hausärzteverein Bamberg
Dr. Wolfgang Ritter

„Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat beim Krisengipfel mit den Hausärztinnen und Hausärzten viele Themen, die uns in der täglichen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten behindern, auf die Tagesordnung gebracht. Das begrüßen wir außerordentlich. Aber diesen Worten müssen jetzt schnell Taten folgen“, kommentiert Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, den Hausärztegipfel vom Dienstag im Bundesgesundheitsministerium in Berlin.

Die beiden Co-Vorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier, hatten dem Gesundheitsminister noch einmal eindringlich geschildert, wie dramatisch die Lage ist. Bereits jetzt fehlen deutschlandweit 5000 Hausärztinnen und Hausärzte. Und die Zukunft ist düster. 40 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte sind über 60 Jahre alt und werden in den nächsten Jahren in Rente gehen.

Herausforderungen durch strukturelle Veränderungen begleiten

Dr. Ritter: „Wir begrüßen, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach erkannt hat, dass die Unterstützung der ambulanten hausärztlichen Versorgungsebene essentiell für die Sicherstellung einer auch in Zukunft hochqualitativen und verfügbaren wohnortnahen hausärztlichen Versorgung der Bevölkerung ist. Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung, zum Beispiel durch Digitalisierung und Telemedizin, müssen durch strukturelle Veränderungen begleitet werden.“

Bonus für HZV-Versicherte zugesagt

Insbesondere mit dem Blick auf den hausärztlichen Nachwuchs erklärt Dr. Ritter: „Wir können junge Medizinerinnen und Mediziner nur dann für eine hausärztliche Niederlassung begeistern, wenn sie auch eine wirtschaftlich sinnvolle Perspektive haben. Aus diesem Grund müssen die Hausarztverträge weiterentwickelt werden. Patientinnen und Patienten, die freiwillig an den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen, müssen einen Bonus von ihrer Krankenkasse erhalten. Minister Lauterbach hat dies in der Pressekonferenz nach dem Gipfel auch zugesagt. Wir erwarten jetzt zeitnah eine entsprechende Gesetzesvorlage seines Ministeriums an den Deutschen Bundestag.“

Konstruktive Kritik zahlt sich aus

Positiv bewertet Dr. Ritter auch Lauterbachs Ankündigungen, hausärztliche Vorhaltepauschalen für echte Versorgerpraxen, eine Bagatellgrenze bei Regressen und eine Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen einzuführen: „Dies zeigt, dass die Strategie der Hausärztinnen und Hausärzte, konstruktiv Kritik zu üben und eigene Vorschläge zu entwickeln, richtig ist.“

 

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Der Krisengiüpfel mit dem Bundesgesundheitsminister ist auch Thema der ersten Folge von BayernDopc, dem neuen Podcast des Bayerischen Hausärzteverbandes.

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