Bayern macht den Vorreiter. Seit 1. Juli 2020 gilt im Freistaat eine neue Coronatest-Strategie. Jede Bürgerin und jeder Bürger, so das Versprechen von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder, kann sich ab sofort kostenlos testen lassen – auch ohne Symptome.
München, 25. Juni 2020 – „Mit unserem weltweit ersten COVID-19-Immunitätspass können Sie wieder angstfrei leben und ihre Großeltern besuchen“, heißt es auf der Webseite einer Hamburger Firma. Ein Versprechen, das tödlich enden kann. 19 Euro kassiert das Unternehmen für das selbst gestaltete Stück Papier.
In Bayern sind am Montag dieser Woche weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Zeit für den Vorsitzenden des Bayerischen Hausärzteverbandes Dr. Markus Beier, im Interview eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Für den Bayerischen Hausärzteverband ist es an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen und Veränderungen anzumahnen. Dazu ist es nötig Zahlen und Fakten vorweisen zu können. Nehmen Sie sich daher bitte ein paar Minuten Zeit und beantworten Sie die nachfolgenden Fragen. Je mehr Kolleginnen und Kollegen teilnehmen, desto aussagekräftiger ist die Umfrage!
Je schneller Corona-positiv getestete Personen und ihre Kontaktpersonen informiert werden, desto weniger kann sich das Virus verbreiten. Insofern begrüßen Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte die Corona-Warn-App. Sie ist aber – wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn selbst gesagt hat – kein Allheilmittel.
Die Hausärztinnen und Hausärzte tragen damit die Hauptlast im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Diesem großen Engagement ist es zu verdanken, dass die Krankenhäuser nicht an ihrer Kapazitätsgrenzen gestoßen sind und sich bei der Behandlung von Corona-Patienten auf die schweren Fälle konzentrieren konnten. In ganz Bayern haben Hausärzte gemeinsam mit ihren Kollegen vor Ort in unterschiedlichen Initiativen diese Herausforderung gemeistert. Ein Beispiel ist das Oberallgäu, wie Dr. Stefan Gramlich aus Blaichach im Interview berichtet. Der Facharzt für Allgemeinmedizin ist Bezirksdelegierter Schwaben des Bayerischen Hausärzteverbandes und 1. Vorsitzender des Hausarztvereins Oberallgäu.
Je schneller die Zahl der Infizierten sinkt, desto größer wird die Enttäuschung: „Dass wir in Rosenheim und Umgebung keine Bilder wie aus Bergamo gesehen haben, liegt einzig und allein am Engagement der niedergelassenen Praxen in der Region und den von Ärzten in Eigenregie geschaffenen Corona-Abstrichzelten. Doch diesen großen Einsatz für alle Bürgerinnen und Bürger hat die Politik ganz schnell vergessen..."
"Deutschland steht in der Pandemiebekämpfung sehr gut da. Und einer der wesentlichen Gründe dafür liegt im ambulanten Schutzwall unserer Praxen begründet. Umso ärgerlicher und unverständlicher ist, dass unseren Medizinischen Fachangestellten (MFA) weiterhin ein Bonus verwehrt bleibt"