VERAH®-Förderung: „Eine VERAH® bedeutet vor allem eine deutliche Entlastung"

Der Bayerische Hausärzteverband fördert die Ausbildung von Versorgungsassistent:innen in der Hausarztpraxis (VERAH®). Hausärztin Eva Greipel und Hausarzt Dr. Marc Metzmacher haben die Förderung genutzt und berichten, warum sie eine oder besser mehrere VERAH® im Team nicht mehr missen möchten.

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Eva Greipel hat gerade ihre erste VERAH®
ausbilden lassen - es wird nicht die
letzte sein.

Geplant hatten die Initiatoren des Bayerischen Hausärzteverbands 50 Förderungen von VERAH®-Ausbildungen bis zum Jahresende 2022, bis heute profitierten bereits 71 hausärztliche Praxen davon. Stand Ende September waren von den bis dahin 69 geförderten Praxen 23 bislang ohne VERAH® im Praxisteam.

Eine davon war die Einzelpraxis von Eva Greipel, Hausärztin in Traunstein und stellvertretende Bezirksvorsitzende Oberbayern im Bayerischen Hausärzteverband. Gefragt nach den Gründen, sich jetzt für eine VERAH® entschieden zu haben, sagt die Mutter von zwei kleinen Kindern: „Eine VERAH® bedeutet vor allem eine deutliche Entlastung für mich als Ärztin in einer Einzelpraxis. Sie verschafft mir mehr Zeit, für die Betreuung meiner Patienten, aber auch als Mutter. Nicht zu vergessen auch die Abrechenbarkeit im KV-System und erst recht in der HZV.“ Das gelingt in erster Linie dadurch, dass die frischegebackene VERAH®, Astrid Müller, für ihre Chefin Hausbesuche übernimmt. Dazu gehören sowohl die Routinebesuche im häuslichen Bereich und im Pflegeheim als auch Akuthausbesuche, bei denen die VERAH® einschätzt, ob ein persönlicher Besuch der Hausärztin vonnöten ist. Auch im Wundmanagement kann die Hausärztin jetzt noch mehr als sonst an Astrid Müller delegieren.

Ausbildung gibt mehr Sicherheit

Auch sie ist begeistert von der absolvierten Ausbildung. „Ich kann jetzt noch selbständiger unter der Delegation arbeiten. Ich konnte so viel Wissen wiederholen und vertiefen, was mir im Praxisalltag zugutekommt. Allein die Auffrischung zum Thema Notfallmanagement, das wir bislang glücklicherweise nicht allzu häufig in der Praxis brauchten, gibt mir eine ganz andere Sicherheit für künftige Vorfälle“, so Astrid Müller, die im September ihre Ausbildung zur VERAH® erfolgreich abgeschlossen hat. Sie empfiehlt die Weiterqualifizierung ganz klar an ihre Berufskolleginnen weiter.

Die Möglichkeit der Förderung nutzten aber bislang nicht nur Neustarter in Sachen VERAH®, ein Großteil der geförderten Praxen, die diese Chance jetzt ergriffen, haben bereits eine oder mehrere VERAH® im Team. Hausarzt Dr. Marc Metzmacher aus Gunzenhausen ist einer von ihnen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Jede VERAH® bedeutet mehr Flexibilität, sei es im Urlaubs- oder Krankheitsfall, bei Elternzeiten oder im Kündigungsfall. Auch in diesen Praxen ist natürlich der VERAH®-Zuschlag in den HZV-Verträgen für viele ein Argument.

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Dr. Marc Metzmacher hat bereits mehrere 
VERAH® in seinem Praxisteam.

Anerkennung und Wertschätzung

Das wichtigste Argument für Dr. Metzmacher ist aber die Motivation seiner Mitarbeiterinnen. Durch die VERAH®-Ausbildung werde nicht nur das selbständige Arbeiten gefördert und das Wissen aufgefrischt und vertieft, sie trage vor allem auch der Wissbegierde seiner Mitarbeiterinnen Rechnung und gebe viele neue Impulse für die tägliche Arbeit. Das alles fördere die Zufriedenheit. „Es ist quasi auch eine Investition in die gute Stimmung. Wenn die Arbeit Spaß macht, ist das mit Gold nicht aufzuwiegen“, so Dr. Metzmacher. Die nächste Mitarbeiterin steht für die Weiterqualifizierung zur VERAH® bereits in den Startlöchern und startet Anfang des nächsten Jahres. Sie hat die letzten Jahre im Krankenhaus gearbeitet und wird so direkt fit für die speziellen Bedürfnisse der hausärztlichen Praxis. Auch in puncto Gehalt ist die VERAH®-Ausbildung deshalb interessant, die Abstriche gegenüber einer Tätigkeit im Krankenhaus seien dann nicht so hoch, findet Dr. Metzmacher. Man empfiehlt sich also direkt auf mehreren Ebenen als Arbeitgeber, wenn man den MFA diese Weiterentwicklungs- und Karrierechance bietet - in Zeiten des Fachkräftemangels ein nicht zu vernachlässigender Benefit.

Auch bei Eva Greipel wird es zukünftig nicht bei einer VERAH® in der Praxis bleiben. „Der große fachliche Zugewinn ist einfach nicht zu unterschätzen“, so die Hausärztin.

Die Förderung, die ursprünglich nur bis zum Jahresende 2022 geplant war, geht aufgrund des großen Erfolges in die Verlängerung.

Kommt die Förderung für Sie in Frage?

Die Förderung in Höhe von insgesamt 379 Euro für Ausbildung und Prüfung können Praxisinhaberinnen und - inhaber beantragen, die Mitglied im Bayerischen Hausärzteverband sind und an der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) teilnehmen. Interessierte melden sich auf dem üblichen Weg beim VERAH®-Team des IHF zur Ausbildung an unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder über die VERAH®-Homepage.
Kommen Sie für die Förderung in Frage, erhalten Sie vom Bayerischen Hausärzteverband ihre Bestätigung. Die Fördersumme wird dann von der Gesamtrechnung abgezogen.

 

 

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