Kampf gegen Corona: KVB-Vorstand betont tragende Rolle der ambulanten Medizin

85 Prozent aller Corona-Patienten im Freistaat wurden ambulant versorgt: Das erklärte KVB-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Krombholz auf der traditionellen Jahrespressekonferenz des Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.

 
 
 vorstand kvb 2020Der KVB-Vorstand auf der Jahrespressekonferenz: Dr. Claudia Ritter-Rupp, Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz

Neue Zahlen belegen, dass die Hausärztinnen und Hausärzte im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine noch wichtigere Rolle spielen als bislang bekannt. Auf der traditionellen Jahrespressekonferenz des Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, die am Dienstag in München stattfand, erklärte der KVB-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Krombholz, dass 85 Prozent aller Corona-Patienten im Freistaat ambulant versorgt wurden. Die Masse davon von den Hausärzten. Am Anfang der Pandemie hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung noch von 70 Prozent für ganz Deutschland gesprochen.

Dr. Krombholz, der selbst Hausarzt ist: „Internationale Studien belegen, dass es die Praxen in unserem ambulanten Gesundheitssystem sind, auf die der im Vergleich mit anderen Ländern gute Verlauf der Pandemie in Deutschland zurückzuführen ist.“

„Die Leistungen der niedergelassenen Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten in der Corona-Pandemie können nicht genug gelobt werden. Sie haben unter schwierigen Bedingungen die Versorgung ihrer Patienten aufrecht erhalten und so dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in der ersten Welle im Frühjahr diesen Jahres nicht eklatant angestiegen sind“, ergänzte Dr. Pedro Schmelz, der 1. Stellvertretende Vorstandsvorsitzender der KVB.

Dass Corona nicht nur körperliche, sondern auch seelische Schäden verursachen kann, unterstrich Dr. Claudia Ritter-Rupp, 2. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVB: „Je länger die Krise dauert, desto eher sind die Selbstheilungskräfte überfordert, was dann oftmals zu einer Zunahme von psychischen Symptomen oder Erkrankungen führt: Stresserscheinungen, Schlafstörungen, Depressionen und ganz besonders Ängste nehmen durch die Alltagsbeschränkungen und finanziellen Auswirkungen zu.“

"Gesetzes-Tsunami behindert die Ärzte in ihrer Grundaufgabe"

Kritik äußerten die drei Vorstände der KVB an der Politik. Allein in diesem Jahr habe Berlin 17 Bundesgesetze und 34 Rechtsverordnungen in Kraft gesetzt. Hinzu kämen eine ganze Reihe weiterer landesgesetzlicher Regelungen des Freistaates. Dieser Gesetzes-Tsunami würde die Ärzte „in ihrer Grundaufgabe der Betreuung der Kranken behindern bzw. verunsichern“, so Dr. Krombholz. 

Kein Verständnis hat der KVB-Vorstandsvorsitzende auch für die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, den MFAs und den VERAHS in den Hausarztpraxen den Corona-Pflegebonus ohne sachlichen Grund zu verweigern, was der Bayerische Hausärzteverband bereits mehrfach und deutlich kritisiert hat. Die niedergelassenen Praxen hätte daraus gelernt, dass sie offenbar nicht im Fokus des Staates stehen, stellte Dr. Krombholz fest. Die Botschaft des KVB-Chefs an die Politik war dann auch eindeutig: „Wir werden uns das merken, bis man wieder bei uns anklopft und bittet: ,Wir brauchen euch.’ Dann werden wir das erneut zur Sprache bringen.“

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