Tirschenreuth: Innovative Hausarztschmiede geht an den Start

 
PJ-Studentin Dayana Walter
Landrat Roland Grillmeier, Projektkümmerin Laura Ott und Initiator Dr. Peter Deinlein beim Staertschuss für die Hausarztschmiede im Landkreis Tirschenreuth. Foto: Lucia Brunner, Oberpfalz Medien

 

 

Während in Städten und Ballungsgebieten die hausärztliche Versorgung gesichert ist, sieht das im Ländlichen anders aus. So wie der Landkreis Tirschenreuth, der zu den unterversorgten Regionen in Deutschland gehört; bereits jetzt gibt es dort zu wenig Hausärzte und von den Verbliebenen sind viele älter als 60 Jahre.

Mit dem von Dr. Peter Deinlein initiierten Projekt „Innovative Hausarztschmiede“ erhofft sich der Hausarzt und stellvertretende Bezirksvorsitzende Oberpfalz des Bayerischen Hausärzteverbandes, dem Mangel abhelfen zu können. Vor Ort sollen Lehrpraxen gefördert werden, die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung ausbilden. „Einige Hausärzte haben schon Interesse bekundet“, berichtet Dr. Deinlein. Zudem soll ein Nachwuchs-Netzwerk entstehen.

Die allgemeinen Bedingungen für die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner haben sich in den letzten Jahren durch das Engagement des Bayerischen Hausärzteverbandes, der Kassenärztlichen nVereinigung Bayerns (KVB), der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) und des Kompetenzzentrums Weiterbildung Allgemeinmedizin (KWAB) deutlich verbessert. Die notwendige politische und finanzielle Unterstützung gab es durch Landrat Roland Grillmeier und das Bayerische Gesundheitsministerium. „Die Wichtigkeit unseres Anliegens wurde von den Entscheidungsträgern wahrgenommen“, sagt Initiator Dr. Deinlein.

Er weist auf die Besonderheiten des Projekts hin: Zum einen gebe es die „Kümmerer“-Stelle, besetzt durch die Gesundheitsökonomin Laura Ott. Sie soll Schnittstelle zwischen Ärztinnen und Ärzten, Landkreis sowie den Studierenden sein und versucht, Ansprechpartner zu finden.
Besonders ist zum anderen ein weiteres Engagement des Landkreises. In den Klinken Nordoberpfalz werden zusätzlich zwei Rotationsstellen für Allgemeinmediziner geförderten, wie Dr. Deinlein erklärt. Angehende Medizinerinnen und Mediziner, die beabsichtigen im Landkreis Tirschenreuth tätig zu werden, „können dadurch zu ihrem Wunschzeitpunkt ihre Wunsch-Stelle besetzen“, sagt er.

Die Idee dazu hatte Dr. Deinlein bereits vor drei Jahren, und in das Projekt sind viele ehrenamtliche Stunden und „viel Herzblut“ geflossen, wie der Hausarzt berichtet. Die Motivation dazu hat er über den dadurch entstehenden, engeren Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern gefunden und über die Tatsache, dass die Ressourcen eben endlich seien – „gerade Corona macht das sichtbar“, sagt er.

Jetzt geht es erstmal weiter mit dem Aufbau einer Webseite, dem Knüpfen von Kontakten und einem Aufruf an Arztpraxen, zu Lehrpraxen zu werden. Anderen Hausärztinnen und Hausärzten, die sich ebenfalls engagieren wollen, rät Dr. Deinlein: „Engagieren Sie sich in den Projekten, die es bei Ihnen vor Ort bereits gibt.“

Das neue Projekt fand auch in der Tagespresse Beachtung.

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