Bavarian Circle in Oberstdorf: Ohne Werkzeugkasten keine Niederlassung
Das Handwerkszeug für eine geglückte Niederlassung in Form von Knowhow vermitteln die Module des Werkzeugkastens Niederlassung – angefangen von der Wahl des Praxisstandorts, der Praxisausstattung und -finanzierung über Qualitätsmanagement, rechtliche Aspekte und Personalführung bis hin zu Abrechnung. Insgesamt 17 Module gibt es inzwischen, das neueste Modul geht auf die Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) ein.
Dieses neue Modul „How to HZV“ und drei weitere Module konnten die Teilnehmenden am Bavarian Circle vom 8. bis 10. März im Alpenhotel Tiefenbach in Oberstdorf an einem Wochenende durchlaufen – Bergblick inklusive. Die Werkzeugkasten-Referierenden Dr. Julia Born, Dr. Linda Mandel, Dr. Sonja Hömig und Dr. Nicolas Kahl, allesamt selbst noch nicht lange niedergelassen, plauderten aus dem Nähkästchen zu den Themen Praxisausstattung (Modul 13), sozialmedizinische Grundlagen für die Hausarztpraxis (Modul 15), Qualitäts- und Fehlermanagement (Modul 2) und eben zur HZV (Modul 17).
Konkrete Abrechnungsbeispiele zur HZV überzeugen
Hierbei erläuterten Dr. Nicolas Kahl und Dr. Linda Mandel die Grundlagen der HZV auch anhand von konkreten Abrechnungsbeispielen und konnten dabei auf das Back-up durch Carina Stuhlinger, Leiterin des HZV-Teams im Bayerischen Hausärzteverband, zurückgreifen. Das kam sehr gut bei den Teilnehmenden an.
„Die Modellrechnungen haben deutlich gemacht, dass sich die HZV eigentlich immer lohnt – selbst in Fällen, wo man das gar nicht vermutet hätte“, meint beispielsweise Teilnehmerin Dr. Katrin Wiedenhöfer, die eine Hausarztpraxis gründen und auf jeden Fall auch an der HZV teilnehmen will.
Dr. Kahl und Dr. Mandel gaben Tipps zur Umsetzung, so zum Beispiel, die MFA bei der Einführung der HZV in die Praxis von Anfang an mitzunehmen. Schließlich zahlt sich das Versorgungsmodell nicht nur gesundheitlich für eingeschriebene Patientinnen und Patienten aus, sondern auch wirtschaftlich für die Praxis. Das schafft zusätzliche Mittel für die berufliche Weiterentwicklung der MFA und entsprechende Gehälter. Oder, wie es Maria Stich, Schatzmeisterin des Bayerischen Hausärzteverbandes bei der Überleitung zum anschließenden Get-Together am Samstagabend auf den Punkt brachte: „Ohne HZV gibt’s keine Asche in der Tasche“.
Bavarian Circle mit Außenwirkung
Stich vertrat den geschäftsführenden Vorstand beim Bavarian Circle in Oberstdorf gemeinsam mit der 2. Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Beate Reinhardt, zuständig für Nachwuchsthemen im Bayerischen Hausärzteverband und Ideengeberin für den Bavarian Circle. Die beiden erfahrenen Hausärztinnen tauschten sich beim gemeinsamen Abendessen mit den neu niedergelassenen oder kurz vor der Niederlassung stehenden Teilnehmenden aus und gingen auch auf Verbandsaktivitäten ein. Das Get-Together startete mit einem Sektempfang an der Hotelbar, wo die gut gelaunte Gruppe junger Ärztinnen und Ärzte von den Gästen nicht unbemerkt blieb. Einige der Hotelgäste erkundigten sich nach dem Anlass des Treffens und lobten die Initiative der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband für die Zukunft der hausärztlichen Versorgung. „Unser Bavarian Circle hat auch Außenwirkung“, freute sich Dr. Reinhardt über das Interesse an dem Projekt.
Am Sonntagmittag ging der Bavarian Circle mit der Evaluation und Abschlussbesprechung zu Ende. Dabei waren sich alle Teilnehmenden einig: Ohne Werkzeugkasten keine Niederlassung!
Tipp
Die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband bietet dieses Jahr noch zwei weitere Bavarian Circle mit jeweils anderen Modulen aus dem Werkzeugkasten Niederlassung an:
- 12.07. bis 14.07.2024 in Feldkirchen-Westerham
- 13.09. bis 15.09.2024 in Gössweinstein
Da die Plätze jeweils limitiert sind, lohnt sich eine rechtzeitige Anmeldung.