Blockpraktikum in der Hausarztpraxis: „Allgemeinmedizin ist nicht nur Husten, Schnupfen, Heiserkeit!“
Eigentlich wollte Medizinstudentin Veronika Gottfried ihr Blockpraktikum Allgemeinmedizin in München absolvieren. Weil die Praktikumsplätze in der Universitätsstadt schnell vergeben waren, wich sie auf’s Land in die Hausarztpraxis Herbert Ehrl in Wolnzach aus. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte.
Motivation für das Blockpraktikum auf dem Land
Eigentlich wollte ich mein Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin gerne in meiner Heimatstadt München absolvieren - durch den großen Andrang waren die Praktikumsplätze für die städtischen Lehrpraxen jedoch sehr schnell vergeben. Damit war klar: Es geht auf´s Land. Da meine ländliche Hausarztpraxis in Wolnzach schwierig mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar war, pendelte ich täglich mit dem Auto. Mithilfe der finanziellen Förderung des
Blockpraktikums durch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband waren die Fahrtkosten gut abgedeckt und ich konnte mich voll und ganz auf das Praktikum
konzentrieren.
Tätigkeit und fachliche Eindrücke
Gleich während meines ersten Praktikumstags wurde mir klar: Allgemeinmedizin ist nicht nur Husten, Schnupfen, Heiserkeit! Ich durfte bei kleinen chirurgischen Eingriffen assistieren, Beratungsgesprächen beisitzen, körperliche Untersuchungen durchführen, bei Check-Ups mithelfen, Hausbesuche begleiten und vieles mehr. Besonders gut hat mir das breite Patientenklientel gefallen – vom 2 Monate alten Säugling bis hin zur palliativ versorgten 90-jährigen im Pflegeheim.
Betreuung
Ich habe mich bei Herrn Ehrl und seinem Team während der zwei Wochen sehr wohlgefühlt. Die Arbeitsatmosphäre war sehr wertschätzend und die Zusammenarbeit untereinander machte unglaublich viel Spaß. Man merkte jedem Einzelnen im Team die Freude am Fach und Umgang mit den Patienten an – egal ob MFA oder Facharzt.
Unterkunft
Während der zwei Wochen habe ich bei meinen Großeltern in Freising gelebt und bin mit dem Auto nach Wolnzach gependelt.
Land und Leute
Wolnzach gilt als die Hauptstadt des Hopfens, denn die Marktgemeinde liegt im Zentrum der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Trotzdem kennt hier fast jeder jeden. Das merkte man auch an der Arzt-Patienten Beziehung: Mit vielen seiner Patienten ist Herr Ehrl per du oder betreut sie seit ihrem Kleinkindalter. Dadurch entsteht ein sehr familiär geprägtes und patientenzentriertes Behandlungskonzept.
Fazit
Für mich waren die zwei Wochen bei Herrn Ehrl und seinem Team eine echte Bereicherung. Ich konnte fachlich viel dazulernen und meine praktischen Fertigkeiten in Anamneseerhebung und körperlicher Untersuchung schulen. Durch das breite Patientenklientel in der Allgemeinmedizin wurde es nie langweilig und die Zusammenarbeit mit dem eingespielten und motivierten Praxisteam hat mir sehr viel Spaß gemacht.