Famulatur in einer ländlichen Hausarztpraxis: „Viel Verantwortung und herzlich aufgenommen"
Nach fünf Semestern an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) absolvierte Medizinstudent Tim-Benedikt Beyer seine erste Famulatur und entschied sich für die Hausarztpraxis der Drs. Peter und Ingrid Löw im Städtchen Treuchtlingen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Dafür nutzte er das Famulaturförderprojekt der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Bayern. Sein Fazit: Empfehlenswert. „Ich durfte selbst sehr viel Verantwortung unternehmen und fühlte mich jederzeit herzlich aufgenommen“.
Motivation für Bewerbung Famulatur auf dem Land
Ich entschied mich für die Famulatur in einer ländlichen Region aus einem einfachen Grund: Ich will Medizin am Menschen praktizieren. Im Krankenhaus macht man oft die Erfahrung, dass kaum Zeit bleibt, um den Patienten etwas zu erklären oder das weitere Vorgehen zu schildern. Der Patient fühlt sich übergangen, weiß nicht, was der Arzt mit ihm vor-hat, und kann es unter den derzeitigen Umständen auch gar nicht mehr verstehen. Ich möchte den Menschen, die ich behandle, die Medizin verständlich machen. Und das ist der Grund, warum ich auf dem Land – wo patientenzentrierte Medizin noch betrieben wird – meine erste Famulatur gemacht habe.
Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke
Als Famulant wurden mir schnell viele Aufgaben anvertraut. Von venösen Blutabnahmen, vom Legen von intravenösen Zugängen bis hin zum Führen von Anamnese-Gesprächen war alles mit dabei. Mir wurde Schritt für Schritt mehr Verantwortung übertragen, und ich konnte jeden Tag sehen, wie mein Lernfortschritt wuchs.
Betreuung vor Ort
Ich hatte zu jederzeit viel Verantwortung, wurde jedoch immer sehr gut betreut. Nie hatte ich das Gefühl, hilflos oder überarbeitet zu sein, da es immer helfende Hände gab und ich mich jederzeit an eine Medizinische Fachangestellte oder einen Arzt wenden konnte, wenn ich Fragen hatte.
Unterkunft
Ich wohnte in einer Ferienwohnung, die sehr luxuriös eingerichtet war. Ich hatte eine eige-ne Küche mit allem was ich mir wünschen konnte: einem eigenen Bad, einem Wohnzimmer mit Fernseher und einem Schlafzimmer.
Land und Leute
Ich nutzte die Gelegenheit, an meinen kurzen Arbeitstagen (Mittwoch & Freitag) viel zu unternehmen und besuchte nahe gelegene Museen. Auch bin ich oft mal joggen gegangen oder ins Schwimmbad. Alles in allem konnte man, wenn man sich offen und interessiert gezeigt hat, sehr viel unternehmen. Die Leute waren entgegenkommend und „umwarben“ einen förmlich, sich in ihrem Dorf niederzulassen.
Fazit
Alles in allem kann wirklich jedem, der einmal Medizin am Menschen praktizieren möchte, eine Famulatur auf dem Land empfehlen. Auf mich kamen lediglich Kosten zu wie beispielsweise Essenseinkäufe oder Derartiges. Ich durfte selbst sehr viel Verantwortung unternehmen und fühlte mich jederzeit herzlich aufgenommen